Xingu Vivo para Sempre – GegenStrömung https://www.gegenstroemung.org/web Thu, 12 Oct 2017 10:44:45 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Antônia Melo von Xingu Vivo para Sempre mit Menschenrechtspreis geehrt https://www.gegenstroemung.org/web/blog/antonia-melo-von-xingu-vivo-para-sempre-mit-menschenrechtspreis-geehrt/ Thu, 12 Oct 2017 10:44:22 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1582 Die langjährige Streiterin gegen den Staudamm Belo Monte wurde von der Alexander Soros Foundation geehrt.

Von Christian Russau

Antônia Melo hat schon viel Unrecht gesehen, viele Kämpfe dagegen gefochten, musste Niederlagen einstecken, aber hat dennoch nie aufgegeben. Und hat auch nicht vor, dies in Zukunft zu tun. Der Widerstand gegen zerstörerische Großprojekte in Amazonien, die gegen den Willen der lokal betroffenen Menschen von Regierung und Firmen durchgedrückt werden, muss weitergehen. Diesen Einsatz für Menschenrechte und den Erhalt der Umwelt hat am 10. Oktober die US-amerikanische Alexander Soros Foundation mit der Auszeichnung Antonia Melos mit dem jährlich vergebenen Menschenrechtspreis gewürdigt.

Antônia Melos Eltern, Elisa und Gentil, zogen mit der damals vierjährigen Antônia und ihren zwölf Geschwistern aus dem trockenen Bundesstaat Piauí nach Amazonien, nach Altamira, im Bundesstaat Pará. Es war Mitte der 1950er Jahre, Amazonien galt vielen damals als noch unerschlossenes, zukunftsträchtiges Land, das es zu besiedeln gelte. Ab Ende 1955, mit dem Präsidenten Juscelino Kubitschek, sollte das „neue Brasilien“, das Brasilien der „fünfzig Jahre Fortschritt in fünf Jahren“ kommen – und Amazoniens Erschliessung sollte Teil davon werden. So sah Antônia Melo im Lauf der Jahrzehnte den Bau der Transamazônica, die ersten Plänen für das Vorläufermodell von Belo Monte, Kararaô, das das erste von bis zu sechs Staustufen am Fluss Xingu sein sollte.

Antônia ahnte die Umwälzungen und sozialen Verwerfungen, die solch ein Monsterprojekt in Amazonien bewirken würde, Antônia sah den Widerstand, den die Kayapó-Indigenen gegen Kararaô auf die Beine stellten, der sogar internationale Rockgrößen wie Sting dazu bewog, sich öffentlichkeitswirksam gegen den Staudammbau zu wenden, Antônia sah, wie Tuíra Caiapó von den Kayapó sich 1989 in Altamira alleine vor den Ingenieur und späteren Eletrobras-Chef José Antônio Muniz Lopes stellte und ihm zuerst unmißverständlich ihren Widerstand gegen Kararaô klarmachte und dies dann mit einem geschickten Schnitt mit ihrer Machete als deutliches Fanal indigener Entschlossenheit auf des Ingenieurs Wange hinterließ.

Antônia sah, wie solch entschlossener Widerstand auch Erfolge erzielen kann, oder zumindest: Etappensiege. Das wußten die Gegner Kararaôs Anfang der 1990er Jahre noch nicht, dass ihr Widerstand gegen Kararaô zwar die Weltbank davon Abstand nehmen ließ, sich an der Finanzierung Kararaôs zu beteiligen, so galt das Projekt am Fluss Xingu als tot, aber sie ahnten nicht, dass das Projekt zwei Jahrzehnte später doch Realität werden würde. So ließ die Regierung Lula das Projekt unter neuem Namen, „Belo Monte“, „Schöner Berg“, wieder aufleben. 2011 wurde unter rechtlich zweifelhaften Eingriffen seitens der Regierung die Baugenehmigung für Belo Monte erteilt.

Der Bau schritt voran, immer wieder durch die Rechtseingaben der Bundesstaatsanwälte unterbrochen, hielten sich doch Regierung, Baufirmen und die verantwortliche Staudammbetreiberfirma NorteEnergia nicht an die vielfältigen sozialen und Umweltauflagen, die eigentlich längst vor Baubeginn hätten erledigt werden soll und die zu einem großen Teil bis heute, wo derzeit mehr als Hälfte aller Turbinen von Belo Monte installiert sind, und der Bau zu mehr als 90 Prozent fertiggestellt ist, noch immer nicht erfüllt wurden.

Der Bau schritt voran, aber es gab Widerstand. Und der kam aus einer überaschenden Ecke. Waren es 1989 noch die Kayapó, die sich an die Spitze des Widerstands gegen Kararaô stellten, so war es im Falle Belo Montes eine Frau, Antonia Melo, die die Widerstandsbewegung Xingu Vivo para Sempre gründete und die Bewohnerinnen und Bewohner von Altamira zusammenrief, die Flussanwohner und Fischer herbeitrommelte und sich mit den verschiedenen, teilweise historisch schwer zerstrittenen indigenen Gruppen zusammensetzte und beratschlagte, debattierte und zur Aktion schritt: Demos, Mahnwachen, Petitionen, Online- und Printkampagnen, Baustellenbesetzungen, die Antonia Melo das mehrmalige gerichtliche Verbot, sich unter keinen Umständen dem Baugelände des Staudamms je wieder nähern zu dürfen, zuteil werden ließ, zerbrochene Freundschaften zu Leuten, denen Geld dann doch wichtiger war, Bespitzelungen durch gekaufte Bekannte, Rufmordkampganen, ja, auch Morddrohungen gegen Antonia Melo gab es.

Antonia Melo hat weiter gekämpft. Reist zu Veranstaltungen und Kongressen, zu Demos und gab Interviews, sei es in Amazonien, in ganz Brasilien, in Nordamerika oder Europa. Dabei behält sie immer die Bodenhaftung, bescheiden stellt sie ihre Rolle und Person immer in den Hintergrund. Zum Jahrestreffen des Runden Tisch Brasiliens in Weimar im Dezember 2010 reiste sie aus über 40 Grad in Amazonien an und mußte im tiefsten Schneegestöber zunächst ohne Winterkleidung auskommen, da die Fluggesellschaft ihr Gepäck verbummelt hatte. Die Sache, der Kampf und Widerstand gegen die zerstörerischen Großprojekte wie Belo Monte und infolge dessen gegen den Goldabbau in der Volta Grande am Xingu-Fluss durch den kanadischen Minenbetreiber Belo Sun, das hat immer Priorität. Antônia Melo ist in ihren Reden oft emotional, zornig, ja wütend angesichts all der Rechtsbrüche und gebrochenen Versprechen, all der miesen Tricks, die die Regierung, die Baufirmen und Norte Energia anwandten. Aber Antônia Melo ist immer bestimmt in der Sache, detalliert und immer korrekt in ihren Ausführungen, ließ sich nie beugen.

Schwer getroffen hat sie der Abriß ihres geliebten Hauses, mit dem kleinen Garten und den selbst gepflanzten Bäumen, dem Buriti und dem Mango-Baum, deren Samen sie aus der Heimat ihrer Mutter, aus dem nordöstlichen Bundesstaat Ceará, besorgt hatte. Erschüttert stand sie da, nachdem die Bulldozer ihr Haus, den Garten und die Bäume plattgemacht hatten. Tragische Ironie der Geschichte: Antônia Melos Haus fiel nicht wie die anderen Häusern den infolge des Staudammbaus künftig vermehrt auftretenden Flutungen der niedriger gelegenen Stadtgebiet von Altamira zum Opfer, nein, Antônia Melos Haus stand dem Bau einer neuen Umgehungsstraße im Wege, die infolge der künftigen Hochwassermarken neu verlegt werden mußte.

Der Kampf gegen den Bau des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerks im Herzen des brasilianischen Amazonas, der Kampf gegen Belo Monte ist verloren. Der Damm wurde trotz allen Widerstands gebaut, ein Wald geflutet und die Stromproduktion beginnt. Die Anwohner am Fluss und in der Stadt Altamira, die Kleinbauern und Indigenen stehen nun vor den Scherben zerstörter Umwelt und erodierender Sozialstruktur.

Aber der Widerstand lebt. Denn Antônia Melo und ihre Mitstreiterinnen und -streiter bei Xingu Vivo para Sempre haben aus der niederschmetternden Erfahrung von Belo Monte gelernt und unterstützen anderen Gruppen, denen ähnliches Schicksal droht: So zum Beispiel am Tapajós, am Teles Pires und am Juruena, wo die Flussanwohner, die Fischer, die Kleinbäuerinnen und -bauern gemeinsam mit Munduruku, Kayabi, Apiaká und anderen indigene Völker sich gegen die Pläne von derzeit 43 Großstaudämmen und über 100 sogenannten „kleinen“ Staudämmen (die der brasilianischen Definition zufolge bis zu 30 MW haben dürfen, was in Europa ein Großstaudamm wäre) zur Wehr setzen. Dort will die Regierung zusätzlich zu den Staudämmen, die auch den Wasserlauf regulieren sollen, Wasserstraßen bauen, damit das Soja und die Bodenschätze aus Mato Grosso und dem Süden von Pará leichter an den Weltmarkt Anschluss finden können. Antônia Melo kämpft weiter. Sie ist eine der wenigen, die das volle Vertrauen der Munduruku, Kayabi, Apiaká, der Kleinbauern und Fischer und Flussanwohner genießt. Denn nie hat sie etwas für sich genommen, immer nur anderen gegeben, Empathie und Sympathie, Kraft, Überzeugung und den festen Glauben an die Kraft des Widerstands an der Basis. Antônia Melo ist eine würdige Preisträgerin.

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Rede von Verena Glass (Xingu Vivo para Sempre) auf der Jahreshauptversammlung der Münchener Rückversicherungsgesellschaft am 26. April 2017 in München https://www.gegenstroemung.org/web/blog/rede-von-verena-glass-xingu-vivo-para-sempre-auf-der-jahreshauptversammlung-der-muenchener-rueckversicherungsgesellschaft-am-26-april-2017-in-muenchen/ Wed, 26 Apr 2017 15:49:04 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1421 GegenStrömung dokumentiert hier die Rede von Verena Glass (Übersetzung Christian Russau), die sie auf der Jahreshauptversammlung der Munich RE am 26. April 2017 in München gehalten hat.

 

ES GILT DAS GESPROCHENE WORT.

Vor zwei Jahren, im April 2015, waren wir vom Movimento Xingu Vivo para Sempre – das Widerstandsnetzwerk, das die vom Staudamm Belo Monte betroffene Bevölkerung vereint – hier auf Ihrer Aktionärsversammlung, um zum wiederholten Male auf die schwerwiegenden Probleme hinzuweisen, die dieser Staudamm in der Region hervorruft, – dieser Staudamm, der von der Münchener Rück versichert wird.

Damals haben wir von Xingu Vivo Sie auch direkt gefragt, wie die Firma auf Berichte reagiert, dass Belo Monte in den größten Korruptionsskandal der Geschichte Brasiliens verwickelt ist. Ihre damalige Antwort: Die Firma verfolge keine brasilianischen Presseberichte. Und deshalb hätten Sie keine Informationen darüber, inwiefern brasilianische Politiker, Firmen und Parteien Gelder bei Belo Monte für ihre Zwecke abgezweigt haben. Deshalb könnten Sie dazu nichts sagen.

Nun: Heute ist dieses Thema der Korruption um Belo Monte auch in der deutschen Presse bekannt, es wurde im SPIEGEL, in der ZEIT, in der FAZ und in der SÜDDEUTSCHEN gebracht. Sagen Sie noch immer: wir haben darüber keine Kenntnisse? Das wäre ja das Eingeständnis, dass Sie auch keine deutsche Presse lesen.

Schauen wir uns also den Korruptionsfall Belo Monte etwas genauer an: Laut Erkenntnissen der brasilianischen Bundespolizei und der Bundesstaatsanwaltschaft wurden beim Bau von Belo Monte 30 Millionen Reais abgezweigt für die Parteien und für die Politiker, die ab 2003 an der Regierung waren, also genau diejenigen, die die Betriebsgenehmigungen für Belo Monte politisch erteilt haben. Im Jahr 2015 hat die Firma Eletrobras, die Mehrheitseignerin von Belo Monte ist, ein unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben, um die Korruption beim Bau von Belo Monte zu untersuchen. Das Ergebnis: Die Korruption wurde bewiesen und die dazu gehörenden Vorwürfe ebenfalls. Ich frage Sie: Wurde diese Information an Sie weitergegeben?

Vier Mal waren wir schon hier und haben das Thema Staudamm Belo Monte angesprochen. Wir haben Sie darauf hingewiesen, wie der Staudamm das Leben von 40.000 Menschen zerstört hat, wie tausende Tonnen an Fischen starben im Rio Xingu, wie hunderte von Kleinfischern und Indigene ihren Lebensunterhalt verloren, und wie der Bau von Belo Monte laut Zahlen von Datasus, das dem brasilianischen Gesundheitsministerium unterstellt ist, für die höchste Gewaltrate ganz Brasiliens verantwortlich ist: mit dem Bau von Belo Monte sprang die Mordrate in Altamira auf 124 Ermordete je 100.000 Einwohner, dieser Wert liegt 37 Prozent über dem von Honduras, dem Land mit der höchsten Mordrate der Welt, laut Zahlen der UNO.

Jedes Mal, wenn wir Ihnen in den vergangenen vier Jahren dieses Panorama aufgezeigt haben, unterstellten Sie uns, wir würden übertreiben – denn die Münchener Rück habe von der Regierung und der für Belo Monte verantwortlichen Firma ganz andere Sachen gehört: diese würden dafür garantieren, dass die Rechte der Menschen und der Schutz der Umwelt auf jeden Fall vollkommen respektiert würden.

Jetzt, heute, in diesem Moment aber, sitzen aber viele dieser Personen jener Baufirmen, die Ihnen das zugesichert haben, nicht mehr auf ihren Jobs, sondern viele von denen sitzen im Gefängnis. Sie versuchen gerade alle ihre Haut zu retten, in dem Sie die Kronzeugenregelung in Anspruch nehmen, so kommt nun eins nach dem anderen ans Licht. Über wen sagen sie aus? Über die Politiker, die Minister, die Präsidenten Brasiliens, und wie viele von denen sich an Projekten wie Belo Monte, Jirau oder Santo Antonio persönlich bereichert haben. Erinnern wir uns, liebe Aktionäre. Belo Monte und Santo Antonio wurden beide von der Münchener Rück rückversichert.

Belo Monte ist das nationale und internationale Symbol für Umweltverbrechen geworden, für die Mißachtung der Rechte von Anwohnern wie Kleinfischern, Flussanwohnern und Indigenen, für Menschenrechtsverletzungen und für Korruption geworden.

Ich frage Sie: Was sagen Sie dazu? Wie bewerten Sie dies? Sehen Sie die Vorgänge um Belo Monte heute anders als vor 2 oder vier Jahren? Welche ethischen und umweltbezogenen Lehren haben Sie daraus gezogen? Inwiefern würden Sie heute sagen, dass ein Projekt wie Belo Monte ihren ethischen Kriterien nicht entspricht? Welche neuen Kriterien haben Sie erarbeitet, um so etwas wie Belo Monte für die Zukunft auszuschließen?

Jetzt gerade, seit wenigen Wochen hat Belo Monte übrigens keine Betriebsgenehmigung mehr, die wurde dem Staudamm entzogen. Die Bundesjustiz hat dieses Urteil gefällt. Die Begründung: erst müsse endlich das Abwässersystem in Altamira fertig gestellt werden. Denn dies hätte von der für Belo Monte verantwortlichen Firma bereits 2011 fertig gestellt werden müssen. Dies war eine der Vorbedingungen, damit der Bau eigentlich erst dann hätte beginnen dürfen. Ich frage Sie: Hat der derzeitige Baustopp Auswirkungen auf Ihren Vertrag der Versicherung und Rückversicherung? Ich frage Sie, verlieren Sie gerade oder gewinnen Sie gerade Geld durch den Baustopp? Oder hat das keine Relevanz für Ihren Vertrag? Verlieren Sie gerade Geld oder verdienen Sie gerade Geld an dem Elend der Menschen vom Rio Xingu, die durch den Staudamm Belo Monte ihr Lebensumfeld verloren haben? Die nun am Stadtrand von Altamira leben, umgeben von der Kloake aus Abwässern der Stadt und der Industrie, die nun nicht mehr im Xingu abfließt, sondern von den Staumauern gestaut wird und in Altamira stinkend und giftig herumwabert?

Ich möchte meine Rede beschließen mit dem Hinweis, dass wir es bedauern, noch einmal gezwungen zu sein, hierher zu kommen, zum mittlerweile fünften Mal. Seit 2013 ignorieren Sie unsere Hinweise und Kritik. Wir wissen, dass die bis in die Ohren in Korruption steckende Regierung Brasiliens weitere Staudammprojekte in Amazonien plant. Ich frage Sie also: Planen Sie, bei weiteren Staudammprojekten in Amazonien als Versicherer oder Rückversicherer wieder dabei zu sein, und frage Sie, ob Ihre Aktionäre damit wohl einverstanden sein werden?

Vielen Dank!

Mehr Informationen zum weltweiten Geschäft mit der Wasserkraft, ihren ökologischen Folgen und den Verbindungen zu europäischen Konzernen finden sie in in unserer aktuellen Studie.

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Ulm: „Grüne Energie – für wen? Großstaudämme in Brasilien“, am 26.04. um 19:30 Uhr https://www.gegenstroemung.org/web/blog/ulm-gruene-energie-fuer-wen-grossstaudaemme-in-brasilien-am-26-04-um-1930-uhr/ Wed, 12 Apr 2017 09:35:29 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1416 „GRÜNE ENERGIE – FÜR WEN? GROßSTAUDÄMME IN AMAZONIEN“
Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Verena Glass und Christian Russau
Zeit: Mittwoch, den 26.04.2017, um 19:30 Uhr
Ort: Museum der Brotkultur, Salzstadelgasse 10, 89073 Ulm

Im brasilianischen Amazonasgebiet wird zur Zeit der künftig drittgrößte Staudamm der Welt, Belo Monte am Fluss Xingu, bis 2019 fertiggestellt. Brasília plant darüber hinaus am Fluss Tapajós und seinen Zuflüssen eine Reihe von weiteren Großstaudämmen. Die Projekte werden trotz massiver nationaler und internationaler Kritik mit dem
Verweis auf die Vorteile „grüner“ und „sicherer“ Stromproduktion in Zeiten des Klimawandels propagiert und gegen den Widerstand der Betroffenen durchgesetzt. Die Menschen vor Ort werfen den Baukonzernen und Regierungen Umweltzerstörung und Missachtung der Rechte der lokalen Bevölkerung vor. Überdies komme der dort produzierte Strom der exportorientierten Industrie sowie den Ballungszentren in den Ländern zugute – die Bevölkerung vor Ort habe nichts davon.

Verena Glass (brasilianische Journalistin, Projektkoordinatiorin bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in São Paulo, Movimento Xingu Vivo para Sempre) und Christian Russau (Journalist, Autor, GegenStrömung, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre) geben aktuelle und Hintergrund-Infos zu den Staudamm-Projekten sowie zu
Verwicklungen deutscher und europäischer Konzerne in das brasilianische Staudamm-Business.

Veranstalter sind:
GegenStrömung, INFOE, Ulmer Netz für eine andere Welt e. V., Museum der Brotkultur, Verein Ulmer Weltladen e. V., Lateinamerika-Komitee Ulm e. V. und die Eine Welt-Regionalpromotorin, die Rosa-Luxemburg-Stiftung São Paulo und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre

DER EINTRITT IST FREI!

Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des

Gefördert mit Mitteln von

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München 25.4.2017: „Grüne Energie für wen? Großstaudämme in Amazonien“ https://www.gegenstroemung.org/web/blog/muenchen-gruene-energie-fuer-wen-grossstaudaemme-in-amazonien/ Wed, 01 Mar 2017 10:21:51 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1357 Informations- und Diskussionsveranstaltung mit:
Verena Glass (brasilianische Journalistin, Projektkoordinatorin bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in São Paulo, Movimento Xingu Vivo para Sempre)
Christian Russau (Journalist, Autor, GegenStrömung, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre)

Zeit & Ort: 25.4.2017, ab 18.30 Uhr, Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München (www.seidlvilla.de)

Im brasilianischen Amazonasgebiet wird derzeit der drittgrößte Staudamm der Welt, Belo Monte am Fluss Xingu, bis 2019 fertiggestellt. Brasília plant zudem am Fluss Tapajós und seinen Zuflüssen eine Reihe von weiteren Großstaudämmen. Die Projekte werden trotz massiver nationaler und internationaler Kritik mit dem Verweis auf die Vorteile „grüner” und „sicherer” Stromproduktion in Zeiten des Klimawandels propagiert und gegen den Widerstand Betroffener durchgesetzt. Diese werfen den Baukonzernen und Regierungen Umweltzerstörung und Missachtung der Rechte der lokalen Bevölkerung vor. Überdies komme der dort produzierte Strom der exportorientierten Industrie sowie den Ballungszentren zugute – die Bevölkerung vor Ort habe nichts davon.

Verena Glass und Christian Russau werden aktuelle und Hintergrundinfos zu den Staudammprojekten sowie zu den Verwicklungen deutscher und europäischer Konzerne ins brasilianische Staudammbusiness geben.

Veranstaltet von:
Pro REGENWALD
GegenStrömung
INFOE
Rosa-Luxemburg-Stiftung São Paulo
FDCL
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
urgewald

Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des

Gefördert mit Mitteln von

 

 

 

 

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