Xingu – GegenStrömung https://www.gegenstroemung.org/web Mon, 09 Sep 2019 10:23:32 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Staudamm Belo Monte: Bundesstaatsanwaltschaft fordert Revision der festgelegten Durchflussmengen des Xingu-Fluss https://www.gegenstroemung.org/web/blog/staudamm-belo-monte-bundesstaatsanwaltschaft-fordert-revision-der-festgelegten-durchflussmengen-des-xingu-fluss/ Mon, 09 Sep 2019 10:23:30 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1955 Anwohner*innen und die Fischmigration leiden unter den nach Wirtschaftlichkeitskriterien für den Staudamm festgelegten Wasserdurchflussmengen.

Die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft fordert eine schnelle und grundlegende Revision der festgelegten Durchflussmengen für den Staudamm Belo Monte am Xingu-Fluss im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará. Denn die Anwohner*innen beschweren sich seit Inbetriebnahme der ersten Turbinen 2016, dass die Wassermenge der sogenannten Großen Flusschleife („Volta Grande do Xingu“) ihren Bedürfnissen nicht gerecht wird. Auf 100 Kilometer Länge wird der Volta Grande bis zu 80 Prozent der Wassermenge entzogen, um diese mittels des damals für den Staudamm Belo Monte ausgehobenen Kanals in das neue große Reservoir der Wasserkraftanlagen zu leiten und dort die errechnete Wirtschaftlichkeit des Staudamms zu gewährleisten. Das sogenannte „Konsenshydrogramm“ legte fest, dass rund 80 Prozent des Xingu-Flusses für den Antrieb der Turbinen des Kraftwerks verwendet werden und eben nur 20 Prozent in die Große Flusschleife gelangen müsste, dies sei ausreichend für die dortigen Flussanwohner*innen. Die Staatsanwaltschaft MPF hat aber nun festgestellt, dass diese Zahl damals ohne die notwendigen technischen Studien definiert wurde und jetzt zeigten sich die negativen Folgen für den Fluss, das lokale Biom und die nahewohnende einheimische Bevölkerung.
Den Einwohner*innen entlang der Flussschleife geht durch den Niedrigstand des Wasser die Möglichkeit des durchgängigen Flusstransports abhanden, und die Fischmigration hat durch die Stauwerke stark gelitten. Durch den Niedrigstand des Flusses wird auch das Wasser brackiger und sauerstoffärmer, da es sich mehr und mehr teilweise um gänzlich stehendes Wasser handelt, was der Fischpopulation zusetzt.
Die Bundesstaatsanwaltschaft MPF will nun die Revision dieses „Konsenshydrogramm“, und stellt dabei auch gleich klar, warum allein schon der Name irreführend sei. „Dieser technische Name kann irreführend sein, denn das Konsensus-Hydrogramm bedeutet nicht, dass dies ausgehandelt wurde“, sagte Ubiratan Cazetta, Staatsanwalt in Pará, gegenüber Medien. Zudem gebe hinreichende „Elemente, die darauf hindeuten, dass das ganze so nicht nachhaltig ist“, so Cazetta.

Ein Vorfall von Februar 2016, als die Ingenieur*innen das Staureservoir rechtzeitig zur pompösen Eröffnung im Mai genügend gefüllt haben wollten, zeigt das Dilemma zwischen Wirtschaftlichkeit für den Damm und massiven Risiken für die flussabwärts lebende Bevölkerung:

Zé Carlos gehört zu denen, die wenig lächeln. Er ist wütend wegen dem, was vor nicht allzu langer Zeit seiner aldeia, seinem indigenen Dorf, zugestoßen ist. Zé Carlos Arara ist der indigene Anführer, der Kazike der Terra Indígena Arara, die in der Volta Grande, einer rund 100 Kilometer langen natürlichen Flussschleife des Xingu liegt, flussabwärts der ersten Staustufe von Belo Monte, Pimental, und flussaufwärts des Hauptturbinenhauses. Als Abkürzung des Flusslaufes haben die Staudammbetreiberin, das größtenteils aus staatlichen Energieversorgern zusammengesetzte Firmenkonsortium Norte Energia, und die Baufirmen einen kilometerlangen Kanal gezogen, der den Großteil des Flusswassers in das große Staureservoir leitet, das der Deich Nr. 6C sichert. Ende Februar 2016 war der sich zum Hauptwasserkraftwerk hin zuspitzende Stausee randvoll. Es hatte so viel geregnet, dass der Staubereich augenscheinlich schneller, als von den Ingenieur*innen geplant, volllief. Oder aber diese hatten sich gründlich verrechnet.
Im Dorf der Arara leben über 100 Menschen, und sie verfügen über Radiofunk, über den sie mit der Außenwelt kommunizieren. Immer morgens zwischen acht und elf Uhr sowie am Nachmittag gegen drei Uhr steht die Verbindung. Zé Carlos hat ein Handy, über das er, wenn er Empfang hat, meistens erreichbar ist. Ende Februar war er in der Stadt Altamira, einige Bootsstunden flussaufwärts, um Besorgungen für die aldeia zu machen. Da klingelte am Abend sein Handy, und ein Mitarbeiter von Norte Energia rief an, um ihm mitzuteilen, dass sie jetzt die Schleusentore bei der ersten Staustufe Pimental öffnen würden und dort viel Wasser in die Volta Grande ablassen würden, sodass der dortige Wasserstand rapide steigen werde. Ob er die Anwohner*innen davon in Kenntnis setzen könne? „Ich sagte Norte Energia, ich bin jetzt in Altamira. Ich habe Norte Energia am Telefon gefragt: ‚Kann man das nicht morgen machen? Jetzt kann ich die aldeia nicht erreichen und meine Leute nicht warnen, wenn wir das Morgen am Vormittag machen, alles kein Problem.‘ Und die Antwort von Norte Energia: ‚Keine Chance. Wir müssen das jetzt machen‘“. Das gab Zé Carlos Arara Mitte März 2016 in Altamira der Bundesanwältin Thaís Santi zu Protokoll. Die Bundesstaatsanwältin ermittelt seit Jahren gegen die Betreiber- und Baufirmen von Belo Monte, hat bereits mehrere Klagen gegen sie eingereicht. Gemeinsam mit ihren KollegInnen der Bundesstaatsanwaltschaft in Belém sowie den Landesstaatsanwält*innen des Bundesstaats Pará nehmen sie die Beschwerden der von Belo Monte betroffenen Bevölkerung auf, ermitteln und erheben Anklage vor Gericht, um die Rechte der Betroffenen zu schützen. Doch die Gerichte lassen sich meist reichlich Zeit.
Zé Carlos war nach dem Telefonat in höchster Aufregung. Die Schleusentore zu öffnen, ohne dass die BewohnerInnen der aldeia vorher gewarnt worden waren. Er war sehr unruhig, konnte nicht einschlafen. „Ich bin früh am Morgen aufgestanden und habe versucht rauszufinden, was denn nun passiert ist. Um acht Uhr am Morgen habe ich es dann geschafft, die aldeia per Radio zu erreichen. Die haben mir dann sofort erzählt, dass in der Nacht auf einmal all das Wasser den Fluss runterkam und vieles von den Fluten mitgerissen wurde. Boote, Motoren, Netze, alles, was da abgelegt worden war. Und was nicht mitgerissen wurde, wurde oftmals zerstört von den Wassermassen. Die Zementmischung zum Beispiel, komplett aufgeweicht und somit nutzlos.“
Die Menschen rannten in Panik davon. Sie dachten, der Damm sei gebrochen. Bei Pimental sind die umgebenden Deiche rund elf Meter hoch, weiter flussabwärts kommen die Deiche auf 50 und 60 Meter Höhe. Das geht bis zu den 65 Metern bei Deich Nummer 6C. Nicht auszumalen, was passieren würde, wenn hier ein Deich Risse aufweisen sollte. „Das zeigt ganz klar: Norte Energia handelt unverantwortlich!“, so Thaís Santi. „Die haben nicht den geringsten Notfallkommunikationsplan! Und das betrifft die ganze Volta Grande.“

// christian russau

]]>
Brasiliens Umweltbehörde: Belo Montes Turbinen zerhacken zu viele Fische https://www.gegenstroemung.org/web/blog/brasiliens-umweltbehoerde-belo-montes-turbinen-zerhacken-zu-viele-fische/ Wed, 14 Mar 2018 14:00:14 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1707 Brasiliens Umweltamt Ibama hat die Staudammbetreiberin Norte Energia angewiesen, Test und Betrieb neuer Turbinen unverzüglich einzustellen, da durch die Rotordrehung zu viele Fische sterben.

Von Christian Russau

Das Instituto Brasileiro do Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis (IBAMA) hat die Betreiberfirma des weltweit drittgrößten Staudamms, Belo Monte, angewiesen, unverzüglich das Testen und Betreiben der neuen Turbinen auszusetzen. Mitarbeiter des Ibama hatten in der Woche zwischen dem 16. und 24. Februar dieses Jahres vor Ort 936 tote Fische, die einem Gesamtgewicht von 395 Kilo entsprachen, im Ausflussbecken der stromerzeugenden Turbinen aufgefunden. In der Woche zwischen 25. Februar und 5. März fanden die Beamten 1.092 Fisch mit einem rechnerischen Gesamtgewicht von 508 Kilo. Dies berichtet die Tageszeitung O Estado de S. Paulo auf ihrer Webseite. Die 611-MW-Leitungs produzierenden Turbinen saugen die Fische regelrecht an und geraten in Kontakt mit den Rotorblätter. Laut dem Zeitungsbericht geschieht dies vor allem beim Anlaufen der Turbinen, aber auch im normalen Testbetrieb der Turbinen. Vor allem sind Wanderfische gefährdet, da diese zur Laichzeit den Betonriegel im Xingu-Fluss durchqueren müssen.

Nach dem durch Ibama ausgesprochenen Embargo, versuchte die Betreiberfirma zunächt durch Lufteinpumpung nahe an den Turbinen, um dergestalt mittels Luftblasen die Fische im Vorfeld abzuschrecken. Dies fruchtete laut dem Zeitungsbericht aber ebensowenig wie der Versuch, Taucher herunterzuschicken, die die Fische nahe der Rotorblätter und der Ansaugstellen zu verjagen versuchten. Norte Energia teilte mit, sie wollen nun weitere technische Möglichkeiten anwenden, um dem Problem Herr zu werden. Die bis zu 18 Turbinen stammen zum Teil auch aus der Fertigung von VoithHydro, einem Joint-Venture der Firmen Voith und Siemens.

Bereits kurz nach der testweise Inbetriebnahme der ersten Turbinen im April 2016 wiesen die Anwohner auf massenhaftes Fischsterben hin. Die Umweltbehörde Ibama konstatierte damals 16,2 Tonnen toter Fische und verhängte eine Millionenstrafe gegen Norte Energia. Doch das Problem war bereits früher bekannt, vor allem den Flussanwohnern und Fischern, die entlang des Xingus seit Generationen fischen.

„Wir lebten vom Fischfang, nun ist da nichts mehr“, berichteten die Flussanwohner bereits 2011, da sich im Fluss wegen der Bauarbeiten für den Kofferdamm die Fischbestände bereits verringerten. Im gleichen Jahr hatte ein Bundesgericht die Bauarbeiten wegen der Bedrohung der Zierfischerei vor Ort zwischenzeitig gestoppt. Der Fisch im Xingu ist nicht nur Nahrungsquelle für die lokalen Flussanwohner, das Fangen und der Export von Zierfischen nach Übersee schafften Arbeit und Einkommen für Hunderte von Familien vor Ort und sicherten deren Überleben. Im Jahr 2012 hatten 800 Fischer dann die Baustelle mehrtägig besetzt, um auf den starken Rückgang der Fischbestände hinzuweisen.

All dies hatte die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), die im Auftrag der Bauherrin Norte Energia erstellt wurde, so nicht vorausgesehen. Die bedrohten Schildkrötenarten fanden Eingang in die UVP, medienwirksam wurden Schildkröteneier umgesetzt, leider zeichneten die Fernsehkameras auch das unsachgemäße Verbringen der Eier, in ungeschützten Kübeln gestapelt, auf. Die UVP sah einige lokale Fischpopulationen temporär durch die Bauarbeiten beeinträchtigt, aber nicht vom Aussterben bedroht. Dabei hatte selbst die Ibama in einer Stellungnahme im November 2009 sich darüber beschwert, dass politischer Druck ausgeübt werde und dass unklar bliebe, was mit dem Fischbestand geschehen wird auf den 100 Kilometern Flusslauf des Xingu, die zu 80 Prozent trocken gelegt werden durch den Staudammbau. Nur: diese Stellungnahme wurde leider als nicht öffentlich einsehbar deklariert.

Selbst der wissenschaftlichen Fachexpertise von Wissenschaftlern wollte niemand in der Politik so recht zuhören. Der seit Jahrzehnten in Amazonien lebende und forschende US-amerikanische Wissenschaftler Philip Fearnside wies explizit auf die Bedrohung der Fische durch die Staudammbauten hin. Denn der Staudammbau behindere massiv die Migrationsbewegungen der Fische – und die lokalen Auswirkungen in der Großen Flussschleife, die bei dann nur noch 20 Prozent Wasserfluss nicht mehr dem lokalen Habitat der Fische entspräche, trügen auch ihren Teil zur Auslöschung der Populationen bei. Hinzu kämen grundsätzlich Bedrohungen bei Veränderungen von Fließ- zu Staugewässern mit vermindertem Sauerstoffgehalt in tieferen Wasserschichten. Ähnliche Schlussfolgerungen hatte im Jahr 2009 ein 40-köpfiges Team aus Wissenschaftlern von Universitäten über Belo Monte gezogen. Die Wissenschaftler kritisierten die unvollständigen und mit heißer Nadel gestrickten Umweltstudien scharf, wiesen auf die Widersprüche der Studien hin und mahnten, dass die sozialen Folgen und Konsequenzen für die Umwelt durch das Staudammprojekt Belo Monte schwerwiegend sein würden. Laut ihrer Analyse sind durch Belo Monte schätzungsweise 100 Fischarten bedroht. Bislang sind 26 Fischarten bekannt, die nur am Xingu vorkommen. Würden aber alle im Amazonasgebiet geplanten Dämme gebaut werden, so die Wissenschaftler, würde dies sogar die Vernichtung von bis zu 1.000 Fischarten bedeuten.

Über das tatsächliche Ausmaß des Artenverlustes gibt es allerdings kaum verlässliche Angaben, denn die Artenvielfalt vor Ort ist noch immer viel zu wenig erforscht, um abschätzen zu können, welche Verluste durch Großprojekte verursacht werden. Die offizielle Liste Brasilien der bedrohten Fischarten zählt 133 auf, unabhängige Wissenschaftler sprechen einer neueren Studie zufolge von 819 bedrohten Fischarten in Brasilien.

Zierfischhandel in Altamira, am Xingu-Fluss. Foto: Christian Russau (März 2016)

Zierfischhandelversand in Altamira, am Xingu-Fluss. Foto: Christian Russau (März 2016)

Staudamm Belo Monte. Foto: Christian Russau

]]>
Wegen Staudamm Belo Monte zwangsumgesiedelte Flussanwohner fordern kollektives Territorium https://www.gegenstroemung.org/web/blog/wegen-staudamm-belo-monte-zwangsumgesiedelte-flussanwohner-fordern-kollektives-territorium/ Wed, 14 Feb 2018 12:09:46 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1670 Es sind 235 Familien von Flussanwohnerinnen und Flussanwohner, die für den Bau des Megastaudamms Belo Monte am Fluss Xigu zwangsumgesiedelt wurden. Und die äußerten Anfang Februar in Brasília ihren Unmut und protestierten gegen die Mißachtung ihrer angestammten Rechte.

Wegen des Baus von belo Monte wurden bis zu 40.000 Menschen zwangsumgesiedelt. 235 Familien davon waren Flussanwohnerinnen und -anwohner, die in dem gebiet lebten, wo heute der Stausee von Belo Monte sich befindet. Es sind insgesamt 1.175 Personen, die auf kleinen Grundstücken am Xingu-Fluss in ihren Häusern gelebt hatten, in Subsistenz Landwirtschaft und Fischerei zur Deckung ihres Lebensunterhalts betrieben hatten. Dann kam der Bau des amazonischen Staudamms Belo Monte – und mit ihm der Ärger. Denn die Umverträglichkeitsstudien erkannte die Ribeirinhos zunächst nicht als Betroffene an, aber von ihren Grundstücken mussten sie dennoch abziehen und an anderen Orten neu angesiedelt werden. Erst ihr jahrelanger Protest bewirkte, dass zumindest 121 von diesen Anspruch auf Entschädigungen haben, dass sie als direkt Betroffene anerkannt werden müssten. Nun fordern alle 235 Familien, dass sie in ihr Territorium zurückkehren können, allerdings mit Anerkennung ihrer angestammten Rechte.

Denn ihr angestammtes Gebiet bildet heute den Großteil des für den Saudamm gefluteten Staureservoris, und diese Gegend ist nun als unter Umweltschutz stehende Área de Preservação Permanente (APP) per Gesetz definiert. Die Umweltbehörden haben den 121 Familien erlaubt, in ihr Gebiet zurückzukehren, aber da das Gebiet nun unter Naturschutz steht, sind die klassischen Tätigkeiten der Flussanwohnerinnen und -anwohner wie Landwirtschaft und Fischerei nur eingeschränkt gestattet.

„Wir bitten um nichts, wir fordern unsere Rechte ein!“, sagt Leonardo Batista laut einem Bericht der Nichtregierungsorganisation ISA auf einem Protestreffen von rund 100 Menschen an der Universität von Brasília. Batista spricht für 22 Ribeirinho-Familien, die bereits in ihrem angestammten Gebiet wieder leben, aber nur eingeschränkt ihren traditionellen Tätigkeiten zur Deckung ihres Lebensunterhalts nachgehen können.

Die 22 Familien sind Anfang Februar nach Brasília gereist, um gegenüber den Behörden ihren Unmut zu äußern und ihren politischen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Dazu stellten die Fischerfamilien der Umweltbehörde IBAMA und den Vertretern der verantwortlichen Staudammfirma Norte Energia ihren Minimalplan vor, wie das Gebiet künftig in Zonen aufgeteilt werden solle, damit die Familien ihren gewohnten Lebensunterhalt weiterhin durch ihre angestammten Tätigkeiten wie Fischen und Landwirtschaft abbilden können. „Der Ribeirinho ohne Territorium ist kein Ribeirinho mehr. Und es ist mein Territorium, das mir die Möglichkeiten in die Hand gibt, meine Identität in Würde zu leben“, erklärte die Ribeirinha Rita Cavalcante auf dem Treffen in Brasília.

Laut dem Bericht bei ISA haben sowohl Norte Energia als auch IBAMA erklärt, das Problem nun erkannt zu haben und dass sie die Forderungen der Flussanwohnerinnen und -anwohner als legitim erachten. Die Forderung der Flussanwohner nach kollektiven Territorialrechten werde geprüft. „Wir gehen aus diesem Treffen mit der Einsicht und dem Versprechen, das wieder anzupassen, was nicht angemessen ist. Wir nehmen uns vor, uns in Zukunft weniger Fehler zu begehen“, erklärte der anwesende Firmenvertreter von Jorte Energia, José Hilário Portes. Die nächsten Monate werden zeigen, wie ernst es der Firma und den Behörden mit dieser Einsicht und dem Versprechen ist.

Fotostrecke: Von der Kanalabzweigung bei Pimental am Xingu-Fluss bis zum gefluteten Staureservoir bei Belo Monte. Fotos: Christian Russau, März 2016
]]>
Antônia Melo von Xingu Vivo para Sempre mit Menschenrechtspreis geehrt https://www.gegenstroemung.org/web/blog/antonia-melo-von-xingu-vivo-para-sempre-mit-menschenrechtspreis-geehrt/ Thu, 12 Oct 2017 10:44:22 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1582 Die langjährige Streiterin gegen den Staudamm Belo Monte wurde von der Alexander Soros Foundation geehrt.

Von Christian Russau

Antônia Melo hat schon viel Unrecht gesehen, viele Kämpfe dagegen gefochten, musste Niederlagen einstecken, aber hat dennoch nie aufgegeben. Und hat auch nicht vor, dies in Zukunft zu tun. Der Widerstand gegen zerstörerische Großprojekte in Amazonien, die gegen den Willen der lokal betroffenen Menschen von Regierung und Firmen durchgedrückt werden, muss weitergehen. Diesen Einsatz für Menschenrechte und den Erhalt der Umwelt hat am 10. Oktober die US-amerikanische Alexander Soros Foundation mit der Auszeichnung Antonia Melos mit dem jährlich vergebenen Menschenrechtspreis gewürdigt.

Antônia Melos Eltern, Elisa und Gentil, zogen mit der damals vierjährigen Antônia und ihren zwölf Geschwistern aus dem trockenen Bundesstaat Piauí nach Amazonien, nach Altamira, im Bundesstaat Pará. Es war Mitte der 1950er Jahre, Amazonien galt vielen damals als noch unerschlossenes, zukunftsträchtiges Land, das es zu besiedeln gelte. Ab Ende 1955, mit dem Präsidenten Juscelino Kubitschek, sollte das „neue Brasilien“, das Brasilien der „fünfzig Jahre Fortschritt in fünf Jahren“ kommen – und Amazoniens Erschliessung sollte Teil davon werden. So sah Antônia Melo im Lauf der Jahrzehnte den Bau der Transamazônica, die ersten Plänen für das Vorläufermodell von Belo Monte, Kararaô, das das erste von bis zu sechs Staustufen am Fluss Xingu sein sollte.

Antônia ahnte die Umwälzungen und sozialen Verwerfungen, die solch ein Monsterprojekt in Amazonien bewirken würde, Antônia sah den Widerstand, den die Kayapó-Indigenen gegen Kararaô auf die Beine stellten, der sogar internationale Rockgrößen wie Sting dazu bewog, sich öffentlichkeitswirksam gegen den Staudammbau zu wenden, Antônia sah, wie Tuíra Caiapó von den Kayapó sich 1989 in Altamira alleine vor den Ingenieur und späteren Eletrobras-Chef José Antônio Muniz Lopes stellte und ihm zuerst unmißverständlich ihren Widerstand gegen Kararaô klarmachte und dies dann mit einem geschickten Schnitt mit ihrer Machete als deutliches Fanal indigener Entschlossenheit auf des Ingenieurs Wange hinterließ.

Antônia sah, wie solch entschlossener Widerstand auch Erfolge erzielen kann, oder zumindest: Etappensiege. Das wußten die Gegner Kararaôs Anfang der 1990er Jahre noch nicht, dass ihr Widerstand gegen Kararaô zwar die Weltbank davon Abstand nehmen ließ, sich an der Finanzierung Kararaôs zu beteiligen, so galt das Projekt am Fluss Xingu als tot, aber sie ahnten nicht, dass das Projekt zwei Jahrzehnte später doch Realität werden würde. So ließ die Regierung Lula das Projekt unter neuem Namen, „Belo Monte“, „Schöner Berg“, wieder aufleben. 2011 wurde unter rechtlich zweifelhaften Eingriffen seitens der Regierung die Baugenehmigung für Belo Monte erteilt.

Der Bau schritt voran, immer wieder durch die Rechtseingaben der Bundesstaatsanwälte unterbrochen, hielten sich doch Regierung, Baufirmen und die verantwortliche Staudammbetreiberfirma NorteEnergia nicht an die vielfältigen sozialen und Umweltauflagen, die eigentlich längst vor Baubeginn hätten erledigt werden soll und die zu einem großen Teil bis heute, wo derzeit mehr als Hälfte aller Turbinen von Belo Monte installiert sind, und der Bau zu mehr als 90 Prozent fertiggestellt ist, noch immer nicht erfüllt wurden.

Der Bau schritt voran, aber es gab Widerstand. Und der kam aus einer überaschenden Ecke. Waren es 1989 noch die Kayapó, die sich an die Spitze des Widerstands gegen Kararaô stellten, so war es im Falle Belo Montes eine Frau, Antonia Melo, die die Widerstandsbewegung Xingu Vivo para Sempre gründete und die Bewohnerinnen und Bewohner von Altamira zusammenrief, die Flussanwohner und Fischer herbeitrommelte und sich mit den verschiedenen, teilweise historisch schwer zerstrittenen indigenen Gruppen zusammensetzte und beratschlagte, debattierte und zur Aktion schritt: Demos, Mahnwachen, Petitionen, Online- und Printkampagnen, Baustellenbesetzungen, die Antonia Melo das mehrmalige gerichtliche Verbot, sich unter keinen Umständen dem Baugelände des Staudamms je wieder nähern zu dürfen, zuteil werden ließ, zerbrochene Freundschaften zu Leuten, denen Geld dann doch wichtiger war, Bespitzelungen durch gekaufte Bekannte, Rufmordkampganen, ja, auch Morddrohungen gegen Antonia Melo gab es.

Antonia Melo hat weiter gekämpft. Reist zu Veranstaltungen und Kongressen, zu Demos und gab Interviews, sei es in Amazonien, in ganz Brasilien, in Nordamerika oder Europa. Dabei behält sie immer die Bodenhaftung, bescheiden stellt sie ihre Rolle und Person immer in den Hintergrund. Zum Jahrestreffen des Runden Tisch Brasiliens in Weimar im Dezember 2010 reiste sie aus über 40 Grad in Amazonien an und mußte im tiefsten Schneegestöber zunächst ohne Winterkleidung auskommen, da die Fluggesellschaft ihr Gepäck verbummelt hatte. Die Sache, der Kampf und Widerstand gegen die zerstörerischen Großprojekte wie Belo Monte und infolge dessen gegen den Goldabbau in der Volta Grande am Xingu-Fluss durch den kanadischen Minenbetreiber Belo Sun, das hat immer Priorität. Antônia Melo ist in ihren Reden oft emotional, zornig, ja wütend angesichts all der Rechtsbrüche und gebrochenen Versprechen, all der miesen Tricks, die die Regierung, die Baufirmen und Norte Energia anwandten. Aber Antônia Melo ist immer bestimmt in der Sache, detalliert und immer korrekt in ihren Ausführungen, ließ sich nie beugen.

Schwer getroffen hat sie der Abriß ihres geliebten Hauses, mit dem kleinen Garten und den selbst gepflanzten Bäumen, dem Buriti und dem Mango-Baum, deren Samen sie aus der Heimat ihrer Mutter, aus dem nordöstlichen Bundesstaat Ceará, besorgt hatte. Erschüttert stand sie da, nachdem die Bulldozer ihr Haus, den Garten und die Bäume plattgemacht hatten. Tragische Ironie der Geschichte: Antônia Melos Haus fiel nicht wie die anderen Häusern den infolge des Staudammbaus künftig vermehrt auftretenden Flutungen der niedriger gelegenen Stadtgebiet von Altamira zum Opfer, nein, Antônia Melos Haus stand dem Bau einer neuen Umgehungsstraße im Wege, die infolge der künftigen Hochwassermarken neu verlegt werden mußte.

Der Kampf gegen den Bau des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerks im Herzen des brasilianischen Amazonas, der Kampf gegen Belo Monte ist verloren. Der Damm wurde trotz allen Widerstands gebaut, ein Wald geflutet und die Stromproduktion beginnt. Die Anwohner am Fluss und in der Stadt Altamira, die Kleinbauern und Indigenen stehen nun vor den Scherben zerstörter Umwelt und erodierender Sozialstruktur.

Aber der Widerstand lebt. Denn Antônia Melo und ihre Mitstreiterinnen und -streiter bei Xingu Vivo para Sempre haben aus der niederschmetternden Erfahrung von Belo Monte gelernt und unterstützen anderen Gruppen, denen ähnliches Schicksal droht: So zum Beispiel am Tapajós, am Teles Pires und am Juruena, wo die Flussanwohner, die Fischer, die Kleinbäuerinnen und -bauern gemeinsam mit Munduruku, Kayabi, Apiaká und anderen indigene Völker sich gegen die Pläne von derzeit 43 Großstaudämmen und über 100 sogenannten „kleinen“ Staudämmen (die der brasilianischen Definition zufolge bis zu 30 MW haben dürfen, was in Europa ein Großstaudamm wäre) zur Wehr setzen. Dort will die Regierung zusätzlich zu den Staudämmen, die auch den Wasserlauf regulieren sollen, Wasserstraßen bauen, damit das Soja und die Bodenschätze aus Mato Grosso und dem Süden von Pará leichter an den Weltmarkt Anschluss finden können. Antônia Melo kämpft weiter. Sie ist eine der wenigen, die das volle Vertrauen der Munduruku, Kayabi, Apiaká, der Kleinbauern und Fischer und Flussanwohner genießt. Denn nie hat sie etwas für sich genommen, immer nur anderen gegeben, Empathie und Sympathie, Kraft, Überzeugung und den festen Glauben an die Kraft des Widerstands an der Basis. Antônia Melo ist eine würdige Preisträgerin.

]]>
Filmvorführung mit Vortrag und Diskussion in München: Belo Monte: After the Flood / Nach der Flut https://www.gegenstroemung.org/web/blog/filmvorfuehrung-mit-vortrag-und-diskussion-in-muenchen-belo-monte-after-the-flood-nach-der-flut/ Mon, 25 Sep 2017 16:05:36 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1565 Belo Monte: After the Flood / Nach der Flut

Regie: Todd Southgate, Brasilien 2016, 52 Minuten, Om.engl.U

23. Oktober um 19:0021:30 Uhr

Der Film zeigt die aktuelle Situation in Altamira / Brasilien und Umgebung nach dem Bau des umstrittenen Mega-Staudamms von Belo Monte am Fluss Xingu. Sie wird den vielen nicht eingehaltenen Versprechungen der Regierung und der beteiligten Bauunternehmen gegenübergestellt. Dabei kommen die Bewohner der Gegend, Indigene und Aktivisten in ihrem Kampf um Gerechtigkeit zu Wort. Leider plant die Regierung weitere Staudämme im Amazonasgebiet, z. B. am Fluss Tapajós, gegen den Widerstand der Munduruku.

Referent: Christian Russau (Gegenströmung) Moderation: Christopher Hak (Casa do Brasil)

Eintritt frei, ohne Anmeldung, barrierefrei

Veranstalter:

Casa do Brasil, Gegenströmung, Pro Regenwald

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Staudamm Belo Monte. Foto: Christian Russau
Überlandleitung und Staudamm Belo Monte. Fotos: Christian Russau

]]>
Brasilianische Wasserkraft (auch) für deutsche Schnitzel. Film „Belo Monte – After the Flood“ und Diskussion https://www.gegenstroemung.org/web/blog/brasilianische-wasserkraft-auch-fuer-deutsche-schnitzel-film-belo-monte-after-the-flood-und-diskussion/ Mon, 25 Sep 2017 16:00:06 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1563 Filmvorführung mit Vortrag und Diskussion

5. Oktober, 19:0020:30

Ort: Lateinamerika-Forum / Foro de las Américas Berlin e.V.
c/o SEKIS
Bismarckstraße 101
10625 Berlin

Folgen der Staudämme am Xingú und Tapajós (Amazonien) für die lokalen Gemeinschaften und die Natur. Mit Christian Russau (GegenStrömung)

Der Dokumentarfilm „Belo Monte – After the Flood“ des Regisseurs Todd Southgate (BRA 2017, 51 Min. OF Engl.) ist Ausgangspunkt unserer Veranstaltung.

„Der Kampf gegen den Bau des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerks im Herzen des brasilianischen Amazonas ist verloren. Der Damm wurde trotz allen Widerstands gebaut, ein Wald geflutet und die Stromproduktion beginnt. Die Anwohner*innen am Fluss und in der Stadt Altamira, die Kleinbauern und Indigenen stehen nun vor den Scherben zerstörter Umwelt und erodierender Sozialstruktur. Und deutsche Turbinenlieferanten wie Siemens/Voith und Rückversicherer wie die Münchener Rück weisen noch immer jede Kritik an ihren Staudammgeschäften zurück.“ Der Film beleuchtet die aktuelle Situation.

In der auf den Film folgenden Diskussion erweitern wir den Blick über Belo Monte hinaus auf die Staudammproblematik in Brasilien insgesamt – und fragen, was dieselbe mit dem Schnitzel auf unserem Tisch zu tun hat. Eine Antwort weiß der Journalist Christian Russau.

Staudamm Belo Monte. Foto: Christian Russau
Staudamm Belo Monte. Foto: Christian Russau

]]>
Ulm: „Grüne Energie – für wen? Großstaudämme in Brasilien“, am 26.04. um 19:30 Uhr https://www.gegenstroemung.org/web/blog/ulm-gruene-energie-fuer-wen-grossstaudaemme-in-brasilien-am-26-04-um-1930-uhr/ Wed, 12 Apr 2017 09:35:29 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1416 „GRÜNE ENERGIE – FÜR WEN? GROßSTAUDÄMME IN AMAZONIEN“
Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Verena Glass und Christian Russau
Zeit: Mittwoch, den 26.04.2017, um 19:30 Uhr
Ort: Museum der Brotkultur, Salzstadelgasse 10, 89073 Ulm

Im brasilianischen Amazonasgebiet wird zur Zeit der künftig drittgrößte Staudamm der Welt, Belo Monte am Fluss Xingu, bis 2019 fertiggestellt. Brasília plant darüber hinaus am Fluss Tapajós und seinen Zuflüssen eine Reihe von weiteren Großstaudämmen. Die Projekte werden trotz massiver nationaler und internationaler Kritik mit dem
Verweis auf die Vorteile „grüner“ und „sicherer“ Stromproduktion in Zeiten des Klimawandels propagiert und gegen den Widerstand der Betroffenen durchgesetzt. Die Menschen vor Ort werfen den Baukonzernen und Regierungen Umweltzerstörung und Missachtung der Rechte der lokalen Bevölkerung vor. Überdies komme der dort produzierte Strom der exportorientierten Industrie sowie den Ballungszentren in den Ländern zugute – die Bevölkerung vor Ort habe nichts davon.

Verena Glass (brasilianische Journalistin, Projektkoordinatiorin bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in São Paulo, Movimento Xingu Vivo para Sempre) und Christian Russau (Journalist, Autor, GegenStrömung, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre) geben aktuelle und Hintergrund-Infos zu den Staudamm-Projekten sowie zu
Verwicklungen deutscher und europäischer Konzerne in das brasilianische Staudamm-Business.

Veranstalter sind:
GegenStrömung, INFOE, Ulmer Netz für eine andere Welt e. V., Museum der Brotkultur, Verein Ulmer Weltladen e. V., Lateinamerika-Komitee Ulm e. V. und die Eine Welt-Regionalpromotorin, die Rosa-Luxemburg-Stiftung São Paulo und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre

DER EINTRITT IST FREI!

Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des

Gefördert mit Mitteln von

]]>
München 25.4.2017: „Grüne Energie für wen? Großstaudämme in Amazonien“ https://www.gegenstroemung.org/web/blog/muenchen-gruene-energie-fuer-wen-grossstaudaemme-in-amazonien/ Wed, 01 Mar 2017 10:21:51 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1357 Informations- und Diskussionsveranstaltung mit:
Verena Glass (brasilianische Journalistin, Projektkoordinatorin bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in São Paulo, Movimento Xingu Vivo para Sempre)
Christian Russau (Journalist, Autor, GegenStrömung, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre)

Zeit & Ort: 25.4.2017, ab 18.30 Uhr, Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München (www.seidlvilla.de)

Im brasilianischen Amazonasgebiet wird derzeit der drittgrößte Staudamm der Welt, Belo Monte am Fluss Xingu, bis 2019 fertiggestellt. Brasília plant zudem am Fluss Tapajós und seinen Zuflüssen eine Reihe von weiteren Großstaudämmen. Die Projekte werden trotz massiver nationaler und internationaler Kritik mit dem Verweis auf die Vorteile „grüner” und „sicherer” Stromproduktion in Zeiten des Klimawandels propagiert und gegen den Widerstand Betroffener durchgesetzt. Diese werfen den Baukonzernen und Regierungen Umweltzerstörung und Missachtung der Rechte der lokalen Bevölkerung vor. Überdies komme der dort produzierte Strom der exportorientierten Industrie sowie den Ballungszentren zugute – die Bevölkerung vor Ort habe nichts davon.

Verena Glass und Christian Russau werden aktuelle und Hintergrundinfos zu den Staudammprojekten sowie zu den Verwicklungen deutscher und europäischer Konzerne ins brasilianische Staudammbusiness geben.

Veranstaltet von:
Pro REGENWALD
GegenStrömung
INFOE
Rosa-Luxemburg-Stiftung São Paulo
FDCL
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
urgewald

Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des

Gefördert mit Mitteln von

 

 

 

 

]]>