Starke Regenfälle beeinträchtigen die Sicherheit von Ugandas Wasserkraftwerken

Viel wurde in den letzten Jahren geschrieben über die Bedrohung der Funktionsfähigkeit von Wasserkraftwerken durch die sich verschärfende Klimakrise, wenn ausbleibende Regenfälle dazu führt, dass die Wasserkraftwerke nicht genügend Wasser zur Stromproduktion haben. Dies ist eine unbestrittene Realität, die sich in den kommenden Jahren in vielen Ländern der Welt, von Brasilien über Afrika bis Südasien, mit Sicherheit einstellen wird. genauso sicher ist aber, dass es infolge des Klimawandels zu vermehrten Lokal- und Regionalwetterereignissen kommen wird. Derzeit fällt in der Region des Lake Victoria sehr viel mehr Regen als üblich, so dass nun Wasserstände nicht nur in zufliessenden, sondern auch in an abfliessenden Flussnetzen erreicht werden wie zuletzt vor über einem Jahrhundert.

In Uganda führt dies, wo es dort am Oberen Nil vier Wasserkraftwerke gibt, dazu, dass die steigenden Flusspegel die Funktionsfähigkeit der Kraftwerke bedrohen, berichtet die Webseite Esi-Africa.

Ugandas Wasser- und Umweltminister, Sam Cheptoris, sagte, dass intensive Regenfälle, die bereits um August letzten Jahres begannen, den Wasserspiegel des Sees auf knapp 13,4 Meter angehoben hätten, eine Marke, die zuletzt 1964 gemessen wurde, so Medienberichte. „Der erhöhte Wasserstand führt zur Ablösung von Papyrusmatten, was zu einer riesigen Masse von schwimmenden Inseln führt, die sich für die Wasserkraftinfrastruktur letztlich gefährlich auswirken“, sagte Cheptoris. Laut Cheptoris wurde der rasche Anstieg des Wasserspiegels auch durch menschliche Aktivitäten, insbesondere durch Umweltzerstörung, beschleunigt. Denn „der Verlust der Waldbedeckung, das Eindringen in Feuchtgebiete, Seeufer und Flussufer, einschließlich schlechter Landnutzungspraktiken, haben zu Bodenerosion geführt, die zur Verlandung unserer Gewässer führt“, so Cheptoris. Dies habe dazu geführt, „dass das Wasser rasch in die Seen und Flüsse mit viel Schlamm gelangt, was die Wasserspeicherkapazität unserer Gewässer weiter verringert hat“, so der Wasser- und Umweltminister in einer Erklärung.

Am 14. April dieses Jahres brach zwischenzeitig das Strom Netz landesweit zusammen, nachdem treibenden Papyrusinseln, die von den Wassermassen mitgerissen wurden, die Einlassschleusen an zwei der Wasserkraftdämme in Jinja im Osten des Landes verstopften. „Es kostete die Regierung viel Geld, dies zu beseitigen“, gestand Cheptoris ein, ohne Zahlen zu nennen. Teile von am Wasser gelegenen Immobilien, so Esi-Africa, wie Luxushotels, darunter eines, das zu Marriott International gehört, sind in den letzten Wochen unter Wasser gesetzt worden. Um die Überschwemmungen zu lindern, hat Uganda laut Cheptoris die Wassermenge, die es stromabwärts durch die Tore an den Dämmen von Jinja freisetzt, mehr als verdoppelt. Ägypten könnte so ein unerwarteter Gewinner der zusätzlichen Mengen sein, da es für einen Großteil seiner Wasserversorgung auf den Nil angewiesen ist. Zu hoffen bleibt, dass den Flussanwohner:innen rechtzeitig Bescheid gegeben wurde. In Brasilien beispielsweise werden bei solchen Fällen schnellen Wasserablassens durch die Überlaufrohre immer wieder Vorfälle von ertrunkenen Flussanwohner:innen berichtet, die sich nicht rechtzeitig in Sicherhiet bringen konnten.

// christian russau (www.outro-mundo.org)