Blauer Nil – GegenStrömung https://www.gegenstroemung.org/web Tue, 08 Oct 2019 11:08:34 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Grand Ethiopian Renaissance Dam: Internationale Mediation des Konflikts gefordert https://www.gegenstroemung.org/web/blog/grand-ethiopian-renaissance-dam-internationale-mediation-des-konflikts-gefordert/ Tue, 08 Oct 2019 11:08:32 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1961 Nach Ägyptens Erklärung über den Stillstand, fordert das Land nun von Äthiopien und Sudan, eine internationale Mediation der Verhandlungen über den Grand Ethiopian Renaissance Dam am Blauen Nil

„Die Gespräche sind aufgrund der Unflexibilität der äthiopischen Seite in eine Sackgasse geraten“, erklärte das ägyptische Ministerium für Wasserressourcen und Bewässerung in einer Erklärung gegenüber Medien. Das Ministerium lies zudem verlauten, es habe „die Einbeziehung einer internationalen Partei in die Verhandlungen über den Renaissance-Staudamm gefordert, um zwischen den drei Ländern zu vermitteln und zu helfen und dergestalt zu einem fairen und ausgewogenen Abkommen zu gelangen“, hieß es nach bislang ergebnislosen Gesprächen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum zwischen den Wasserministern der drei Länder. Als mögliche Mediatorin des Konflikts wurden seitens Ägypten die Vereinigten Staaten genannt, die „eine aktive Rolle in dieser Hinsicht“ spielen könnten. In Reaktion darauf ließ das Weiße Haus in Washington in einer Erklärung verlautbaren, dass die Vereinigten Staaten „die laufenden Verhandlungen unterstützen, um eine kooperative, nachhaltige und für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung über die Befüllung und den Betrieb des Damms zu erreichen“. Äthiopiens Minister für Wasserressourcen, Seleshi Bekele, hingegen lehnte den ägyptischen Antrag auf eine extermen Mediator ab. „Warum brauchen wir neue Partner? Willst du die Verhandlungen auf unbestimmte Zeit verlängern“, sagte er zu Reportern.

Der Grand Ethiopian Renaissance Dam am Blauen Nil wäre bei Fertigstellung mit seinen bis zu fünf Milliarden US-Dollar Kosten und mit einem Staureservoir von 1.630 Quadratkilometern Afrikas größter Staudamm. Sein Fassungsvermögen soll bei Vollstauung 63 Milliarden Kubikmeter Stauvermögen umfassen. Die Anrainerstaaten des Nils allerdings fürchten um ihre Wasserversorgung. Denn der blaue Nil ist die lebenswichtige Wasserader sowohl von Äthiopien als auch von Sudan und als Nil von ganz Ägypten. Ägypten zeigt sich extrem besorgt um die Wasserzufuhr des Nils, wenn Äthiopien anfängt, den Grand Ethiopian Renaissance Damm am Blauen Nil zu stauen. Denn die jährliche Wassermenge des Nils insgesamt oszilliert zwischen 55 und 88 Mrd. Kubikmetern. Wird Äthiopien das Reservoir schnell oder langsam füllen, welche Auswirkungen wird das für die Wasserversorgung in Ägypten haben, fragen sich die Ägypter seit Jahren. Eine Studie der Universität von Kairo sieht bei einer Fülldauer von drei Jahren einen Verlust von landwirtschaftlicher Fläche in Ägypten in Höhe von schockierenden 51 Prozent, eine sechsjährige Fülldauer würde auch noch erschreckende 17 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Ägyptens in Mitleidenschaft ziehen.
// christian russau

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Ägypten sieht Stillstand bei Gesprächen mit Äthiopien über Grand Ethiopian Renaissance Dam https://www.gegenstroemung.org/web/blog/aegypten-sieht-stillstand-bei-gespraechen-mit-aethiopien-ueber-grand-ethiopian-renaissance-dam/ Tue, 17 Sep 2019 12:04:52 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1958 Ägyptens Außenminister Samih Schukri erklärte am Sonntag, dass es bei den Gesprächen mit Äthiopien über den Staudamm Grand Ethiopian Renaissance Dam am Blauen Nil noch immer keinen Durchbruch gebe. Die Gespräche waren nach einem Jahr Unterbrechung an Wochenende wieder aufgenommen worden. Ägypten, so Schukri gegenüber Medien, respektiere Äthiopiens Anrecht auf Entwicklung, werde aber Nachteile für Ägypten nicht akzeptieren. Er erklärte zudem, Ägypten sei offen für eine bilaterale Einigung, werde aber auf keinen Fall unilaterale Fakten akzeptieren, die Äthiopien vor Ort schaffe.

Der Grand Ethiopian Renaissance Dam am Blauen Nil wäre bei Fertigstellung mit seinen bis zu fünf Milliarden US-Dollar Kosten und mit einem Staureservoir von 1.630 Quadratkilometern Afrikas größter Staudamm. Sein Fassungsvermögen soll bei Vollstauung 63 Milliarden Kubikmeter Stauvermögen umfassen. Die Anrainerstaaten des Nils allerdings fürchten um ihre Wasserversorgung. Denn der blaue Nil ist die lebenswichtige Wasserader sowohl von Äthiopien als auch von Sudan und als Nil von ganz Ägypten. Ägypten zeigt sich extrem besorgt um die Wasserzufuhr des Nils, wenn Äthiopien anfängt, den Grand Ethiopian Renaissance Damm am Blauen Nil zu stauen. Denn die jährliche Wassermenge des Nils insgesamt oszilliert zwischen 55 und 88 Mrd. Kubikmetern. Wird Äthiopien das Reservoir schnell oder langsam füllen, welche Auswirkungen wird das für die Wasserversorgung in Ägypten haben, fragen sich die Ägypter seit Jahren. Eine Studie der Universität von Kairo sieht bei einer Fülldauer von drei Jahren einen Verlust von landwirtschaftlicher Fläche in Ägypten in Höhe von schockierenden 51 Prozent, eine sechsjährige Fülldauer würde auch noch erschreckende 17 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Ägyptens in Mitleidenschaft ziehen.
// christian russau

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Dreiparteiengespräche zwischen Äthiopien, Ägypten und Sudan über den 6-GW-Grand Ethiopian Renaissance-Staudamm erneut ergebnislos abgebrochen https://www.gegenstroemung.org/web/blog/dreiparteiengespraeche-zwischen-aethiopien-aegypten-und-sudan-ueber-den-6-gw-grand-ethiopian-renaissance-staudamm-erneut-ergebnislos-abgebrochen/ Mon, 09 Apr 2018 13:06:50 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1716 Es war mittlerweile die 18. Gesprächsrunde der drei Anrainerstaaten des Blauen Nils, Äthiopien, Sudan und Ägypten, die sich den allfälligen Fragen widmen sollte, in welchem Maße der in Kürze fertiggestellte 6-Gigawatt-Damm am blauen Nil geflutet werden soll. Im März 2015 hatten sich der ägyptische Präsident Abdel Fattah El-Sisi, der sudaneische Präsident Omar Al-Bashir und der äthiopische Premierminister Hailemariam Desalegn auf das konkrete Vorgehen der Dreiparteiengespräche geeinigt: Demnach sollte es zu einer Einigung über den Zeitrahmen der Flutungsphase kommen und somit über die Menge des jeweils je Monat seitens Äthiopiens im Reservoir des Grand Ethiopian Renaissance-Staudamm zurückzuhaltenden Wassers ein Kompromiss gefunden werden.

Dem war am letzten Freitag, bei der 18. Sitzungsrunde, wiederum nicht so. Laut dem sudanesischen Aussenminister Ibrahim Ghandour ergaben die 17-stündigen Gespräche keine Fortschritte in den umstrittenen Fragen. Details wollten weder er noch seine Amtskollegen aus Äthiopien und Ägypten gegenüber der Presse äußern. Es seien „technische Probleme, die noch zu klären seien“, ließen die Minister gegenüber den Medien verlauten. „Wir haben den ganzen Tag miteinander geredet, wie uns unsere Staatsführer unserer drei Länder aufgetragen hatten, aber wir kamen zu keinem Ergebnis. Ich kann nicht genau spezifizieren, was diese Uneinigkeiten waren, aber es waren jedenfalls technische Aspekte“, so Ghandour gegenüber Reportern. Das letzte Treffen davor, das im November 2017 stattfand, war ebenfalls ergebnislos abgebrochen worden. Wann nun eine neue Gesprächsrunde stattfinden werde, wurde nicht bekannt gegeben.

Der Grand Ethiopian Renaissance-Stausee, der Schätzungen zufolge bis zu fünf Milliarden US-Dollar kosten soll, wird mit 1.630 Quadratkilometern der größte des afrikanischen Kontinents werden. Sein Fassungsvermögen soll bei Vollstauung 63 Milliarden Kubikmeter Stauvermögen umfassen. Die Anrainerstaaten des Nils allerdings fürchten um ihre Wasserversorgung. Denn der blaue Nil ist die lebenswichtige Wasserader sowohl von Äthiopien als auch von Sudan und als Nil von ganz Ägypten. Ägypten zeigt sich extrem besorgt um die Wasserzufuhr des Nils, wenn Äthiopien anfängt, den Grand Ethiopian Renaissance Damm am Blauen Nil zu stauen. Denn die jährliche Wassermenge des Nils insgesamt oszilliert zwischen 55 und 88 Mrd. Kubikmetern. Wird Äthiopien das Reservoir schnell oder langsam füllen, welche Auswirkungen wird das für die Wasserversorgung in Ägypten haben, fragen sich die Ägypter seit Monaten. Eine Studie der Universität von Kairo sieht bei einer Fülldauer von drei Jahren einen Verlust von landwirtschaftlicher Fläche in Ägypten in Höhe von schockierenden 51 Prozent, eine sechsjährige Fülldauer würde auch noch erschreckende 17 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Ägyptens in Mitleidenschaft ziehen.

Der Konflikt um Afrikas größtes Wasserkraftwerk wird sich zuspitzen – und wird definitiv auch eine politisch motivierte, geopolitische Machtkomponente haben.

// Christian Russau

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Grand-Ethiopian-Renaissance: Afrikas größter Staudamm soll dieses Jahr ans Netz gehen, Anrainerstaaten schwer beunruhigt https://www.gegenstroemung.org/web/blog/grand-ethiopian-renaissance-afrikas-groesster-staudamm-soll-dieses-jahr-ans-netz-gehen-anrainerstaaten-schwer-beunruhigt/ Thu, 19 Oct 2017 16:20:18 +0000 http://www.gegenstroemung.org/web/?p=1585 Afrikas mit künftig 6,45 GW größter Staudamm, die Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre am blauen Nil süd-äthiopischen Region Benishangul-Gumuz an der Grenze zu Sudan gelegen, soll laut äthiopischen Presseberichten noch dieses Jahr ans Stromnetz angeschlossen werden und erste Energie liefern. „Die noch fehlenden 38% des Baus werden dann nach Inbetriebnahme bei laufendem Betrieb fertiggestellt“, erklärte Behördenvertreter Debretsion Gebremichael gegenüber äthiopischen Medien. Derzeit seien nahezu 62% des 2011 begonnenen Baus fertiggestellt, die Arbeiter seien „Tag und Nacht beschäftigt“, so Debretsion Gebremichael. Nun gehe es um die letzten Arbeiten, um das Füllen des Stausees einzuleiten. Der Stausee der Schätzungen zufolge 4,7 Milliarden US-Dollar teuren Renaissance-Talsperre soll mit 1.630 Quadratkilometern ebenfalls der größte des Kontinents werden. Ihr Fassungsvermögen soll bei Vollstauung 63 Milliarden Kubikmeter Stauvermögen umfassen.

Die Anrainerstaaten des Nils allerdings fürchten um ihre Wasserversorgung. Denn der blaue Nil ist die lebenswichtige Wasserader sowohl von Sudan als auch als Nil von ganz Ägypten. Gestern trafen sich Regierungsvertreter von Äthiopien, Sudan und Ägypten in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Ägypten zeigte sich unzufrieden darüber, dass die zugesagten Umweltverträglichkeitsprüfungen und Umweltfolgenstudien nicht zum Treffen fertiggestellt worden waren. Diese Erkenntnisse daraus sind für Ägypten zentral: Denn Ägypten zeigt sich extrem besorgt um die Wasserzufuhr des Nils, wenn Äthiopien Ende anfängt, den Grand Ethiopian Renaissance Damm am Blauen Nil zu stauen. Denn die jährliche Wassermenge des Nils insgesamt oszilliert zwischen 55 und 88 Mrd. Kubikmetern. Wird Äthiopien das Reservoir schnell oder langsam füllen, welche Auswirkungen wird das für die Wasserversorgung in Ägypten haben, fragen sich laut Presseberichten bei AP die Ägypter. Eine Studie der Universität von Kairo sieht bei einer Fülldauer von drei Jahren einen Verlust von landwirtschaftlicher Fläche in Ägypten in Höhe von schockierenden 51 Prozent, eine sechsjährige Fülldauer würde auch noch erschreckende 17 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Ägyptens in Mitleidenschaft ziehen.

// Christian Russau

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