Daimler: Profite durch Amazonasvernichtung und Menschenrechtsverletzung

Berlin, 4.4.2012 – Anlässlich der heutigen Aktionärsversammlung der Daimler AG protestieren Umweltschützer gegen die Beteiligung Daimlers am umstrittenen Belo Monte Staudamm in Brasilien.

 

Der Belo Monte-Damm zerstört die Lunge der Erde und verletzt die Rechte der Ureinwohner – und Daimler schlägt Profit daraus“, stellt Anna Bugey, Kampagnenleiterin der Initiative GegenStrömung fest.

 

Am Xingu-Fluss im brasilianischen Amazonasbecken gelegen, soll das Belo Monte-Projekt einer der größten Staudämme der Erde werden. Obwohl Wasserkraft als „grüne“ Energie gilt, ist sie dies nicht: Staudämme in den Tropen setzen klimaschädliche Treibhausgase in großem Ausmaß frei, teilweise sogar mehr als vergleichbare Kohlekraftwerke. Durch den Belo Monte-Staudamm sollen 400 km2 Regenwald überflutet werden. Mehr als 20.000 Menschen sind von Zwangsumsiedlung bedroht, tausende Fischer vom Verlust ihrer Existenzgrundlage. Dennoch lieferte die Daimler AG LKWs für den Bau des Projekts.

 

Der Belo Monte-Staudamm ist seit Jahren höchst umstritten. Filmstars wie James Cameron unterstützen den Protest der Ureinwohner. Die Internationale Arbeitsorganisation stellte in einem kürzlich veröffentlichten Bericht fest, dass die brasilianische Regierung bei dem Projekt Menschenrechte verletzt. Aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen streiken seit dem 29.3.2012 circa 5.000 Bauarbeiter.

 

„Die Daimler AG präsentiert sich selbst als Vorreiter in Sachen Unternehmensverantwortung, doch in der Praxis bleibt dies offenbar ein Lippenbekenntnis“, kritisiert Heike Drillisch, Koordinatorin von GegenStrömung.

 

Die Aktivisten verweisen auf Daimlers Nachhaltigkeitsberichte, in denen der Konzern angibt, sich für die Wahrung der Menschenrechte einzusetzen. Sie fordern vom Daimler-Vorstand Aufklärung darüber, welche Konsequenzen er aus den Berichten über Menschenrechtsverletzungen beim Belo Monte-Projekt ziehen wird.

 

Kontakt und weitere Information:

Anna Bugey, anna.bugey@gegenstroemung.org, Tel. 0173 – 1752044

Heike Drillisch, heike.drillisch@gegenstroemung.org, Tel. 0177 – 345 2611

 

Hintergrundinformationen:

www.plattformbelomonte.blogspot.de

www.amazonwatch.org

www.internationalrivers.org/node/5236