Premiere des Films zum Belo Monte Staudamm „Countdown am Xingu II“ (Martin Keßler)
Im Zentrum des Filmes steht der Konflikt um den drittgrößten Staudamm der Welt – Belo Monte – im brasilianischen Amazonasgebiet, mit dessen Bau vor kurzem begonnen wurde.
Der Trailer zum Film:
Premiere des Dokumentarfilms von Martin Keßler (61min) am Mittwoch, 9.05.2012, 19:30 Uhr, Kino Babylon, Berlin-Mitte, Rosa Luxemburg Str. 30 (Info / Reservierung tel. 030.2425969), www.babylonberlin.de, Eintritt: 6,- €).
Mit „Count-Down am Xingu II“ wird eine dokumentarische Langzeitbeobachtung fortgesetzt – über das drittgrösste Staudammprojekt der Welt am Xingu und seine Folgen. Mehr Infos über das Filmprojekt unter: www.neuewut.de
Inhalt:
Für die Indigenen des brasilianischen Amazonasgebietes ist der XINGU  ein heiliger Fluss. Doch dieser Tage wird ihr Fluss geschändet. Der  bislang völlig unberührte Riesenstrom wird umgeleitet und zu einer  gewaltigen Talsperre aufgestaut – zum drittgrößten Wasserkraftwerk der  Welt: „Belo Monte“. Damit das aufstrebende Schwellenland Brasilien und  internationale Aluminiumkonzerne mit „billigem“ Strom aus Wasserkraft  versorgt werden können. Dafür werden rund 600 qkm Urwald geflutet, über  30 000 Indigene, Flussbauern und Bewohner der Stadt Altamira zwangsweise  umgesiedelt.
Die Bauarbeiten haben gerade begonnen: Stihl –  Motorsägen bohren sich in jahrhundertealte Urwaldriesen, Volvo – Bagger  und Caterpillar – Raupen graben breite Transportpisten in den  fruchtbaren Urwaldboden und verladen die Fracht in gewaltige Mercedes –  LKW, die die rotbraune Erde in den Xingu kippen, um den Fluss  aufzustauen.
Seit Jahrzehnten laufen Indigenstämme, Bischof Dom  Erwin Kräutler (Träger des alternativen Nobelpreises) und das regionale  Protestbündnis „Xingu vivo para sempre“ Sturm gegen das grösste von 70  weiteren geplanten Wasserkraftwerken im Amazonasgebiet. Unterstützt von  Rockstar Sting und Hollywoodgrössen wie James Cameron und Sigourney  Weaver. Neuerdings auch von brasilianischen TV – Stars, deren youtube –  Spot gegen Belo Monte von 1,5 Millionen Brasilianer unterstützt wurde.  Vergeblich. Obwohl über ein Dutzend Prozesse gegen Belo Monte vor der  brasilianischen Justiz anhängig und umweltrechtliche  Genehmigungsverfahren nicht abgeschlossen sind, hat die brasilianische  Präsidentin Dilma Rousseff bereits Tausende Bauarbeiter an den Xingu  entsandt. Und die schaffen dort vollendete Tatsachen – auch mithilfe  deutscher Unternehmen, wie wir in Brasilien erfahren. Sowohl die Firmen  Stihl als auch Mercedes Benz werden genannt, aber auch Siemens und  Voith, die Turbinen für Belo Monte liefern. Im Land der „nationalen  Energiewende“ – Deutschland – jedoch wird darüber kaum gesprochen.  Obwohl – Strom aus grossen Wasserkraftwerken im Amazonasgebiet ist keine  saubere Energie, da sind sich die Wissenschaftler einig. Gerade in  Brasilien wären Strom aus Windkraft und Solarenergie erfolgversprechende  Alternativen zur weiteren Zerstörung der „grünen Lunge der Welt“.
bisherige Unterstützer der Premiere am 9.5.2012: Haleakala-Stiftung treuhänderische Stiftung in der GLS Treuhand e.V., attac Berlin, Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung, Business Crime Control (BCC), Forschungs- u. Dokumentationszentrum Chile – Lateinamerika (FDCL), GegenStrömung, Gesellschaft für bedrohte Völker(GfbV), Informationsstelle Lateinamerika (ILA), Kooperation Brasilien (KoBra), Rettet den Regenwald e. V., Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, Medienpartner: taz