Der Amazonasregenwald ist in Gefahr. Im Süden und Osten der Region hat die Erschließung des Waldes für die kommerzielle Forst- und Agrarwirtschaft sowie Rohstoffabbau bereits zu weitreichender Zerstörung dieses bedeutsamen Ökosystems geführt. Die westli- chen Ausläufer des Amazonasbeckens, in den Grenzre- gionen zwischen Brasilien und den anderen Amazonas- anrainerstaaten, entzogen sich wegen ihrer peripheren Lage bislang weitgehend ihrer wirtschaftlichen Inwert- setzung, entsprechend ist dort der Wald meist noch weitgehend intakt. Doch zahlreiche Staudammbauten und andere Infrastrukturprojekte bedrohen die Quell- und Nebenflüsse des Amazonas und damit den Erhalt des Waldes und seiner Funktion für das Weltklima und Wasserkreisläufe.

Diese Publikation erläutert die Funktion des Amazonas- waldes für das Klima und den regionalen Wasserhaushalt und wie er durch die herkömmlichen Entwicklungsmo- delle bedroht ist. Die bisherige Strategie der Amazonas- staaten setzt auf die Ausbeutung von Rohstoffen für den Weltmarkt. Doch diese Entwicklung führt zu massiven Umweltschäden und entzieht der lokalen Bevölkerung die Lebensgrundlage, drängt sie in Armut und Land- flucht. In diesen Entwicklungsstrategien spielen Stau- dämme eine zentrale Rolle, da sie essenzielle Infrastruk- tur für weitere wirtschaftliche Aktivitäten bieten.

Anhand von zwei Schlaglichtern – dem bolivianisch- brasilianischen Grenzgebiet am Zusammenfluss von Río Madre und Río Mamoré und dem Gebiet Celen- dín am Marañón-Fluss in Peru – zeigt die Publikation in Kapitel III gegenwärtige Auseinandersetzungen um große Infrastrukturprojekte und welche nachhaltigen Alternativen zu herkömmlichen Entwicklungsmodellen lokale Organisationen entwickeln und verbreiten.

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