[english and recording below]
Am Mittwoch, 15. Oktober 2025, hat GegenStrömung, Stiftung Living Rivers und der FUE-AG Wasser in Kooperation mit RiosToRivers, dem Klimakollektiv & weiteren Partnern das Online-Seminar „Quelle des Lebens? Flüsse, Wasserkraft und die Klimakrise“ veranstaltet.
Eingeführt und moderiert wurde die Veranstaltung von Heike Drillisch (GegenStrömung) und Michael Bender (Stiftung Living Rivers / GRÜNE LIGA), sowie übersetzt ins Deutsche, Englische und Spanische.
Der erste Beitrag wurde von Hayley Stuart gegeben, der globalen Koordinatorin von Ríos to Rivers, einer Nonprofitorganisation, die die nächste Generation von Umweltschützern fördert, indem sie indigene und benachteiligte Jugendliche fördern (mehr hier). Sie erzählte uns von der Geschichte des erfolgreichen Rückbaus von vier Staudämmen am Klamath River. Mit dem Programm Paddle Tribal Waters organisierte Ríos to Rivers die erste Damm-freie Flussabfahrt von indigenen Jugendlichen, die vorher in Wildwasser-Kajakfahren und Führungsqualitäten geschult wurden, um globale Interessensvertreter für die nächsten Schritte im Flusseinzugsgebiet zu werden. Brook Thompson, auch von Ríos to Rivers, teilte als zweite Vortragende sowohl Informationen über den Wiederherstellungsprozess des Klamath River als auch ihrer Perspektive als indigene Vertreterin (Yurok & Karuk Native) und Umweltingenieurin. Sie erzählte vom Fischsterben im Jahr 2002 bei dem über 60.000 Lachse im Klamath River starben, was ein Weckruf für viele indigene Gemeinschaften rund um den Fluss war und im Endeffekt zum Rückbau der Staudämme führte. Mit dem Klamath River Accord richtet sich die staudammkritische Bewegung direkt an die Klima-COP 30 in Belem, Brasilien.
Der nächste Beitrag wurde von Moisés Borges von MAB zur brasilianischen Anti-Staudammbewegung gegeben. Die Bewegung gibt es seit den 1980er Jahren. Weiter stellte er alternative Projekte vor. Dazu erzählte er von einer globale Kampagne zur Wiedererlangung der Souveränität der Bevölkerung, zum Abbau der Macht der Konzerne und zur Beendigung der Straflosigkeit sowie von den intentionalen Bemühungen zur COP30 in Belem, wie den People´s Summit Towards COP30.
Zuletzt stellte Alex Wernke vom Klima*Kollektiv den Bezug zur Klimabewegung in Deutschland her. Die Organisation hat sich, nachdem sie als Gruppe gegen Braunkohle gestartet hat, neu ausgerichtet und widmet sich nun dem Wasser, Wasserverschmutzung und Wassernutzung. Konflikte dazu, gerade mit verschiedenen Industrien, sind immer präsenter in Deutschland. Alex Wernke erzählte von Aktionstagen des Kollektivs an der Weser, die sich der zerstörerischen Futtermittelindustrie widmen und stelle das für das Jahr 2026 geplanten Flusscamps vor.
Für die letzte halbe Stunde des Seminars wurden drei Arbeitsgruppen je Beitrag gebildet und sich in verschiedenen Breakout-Rooms zu den jeweiligen Themen ausgetauscht und vernetzt.
Insgesamt war es eine erfolgreiche Veranstaltung, in der aus verschiedenen Perspektiven die Bemühungen zum Schutz unserer Gewässer und unseres Ökosystems dargestellt wurden, sowie ein Austausch zu Plänen für COP30 in Belém und generelle Informationen zwischen Akteur*innen stattfand.
On Wednesday, 15 October 2025, GegenStrömung, Stiftung Living Riversand FUE-AG Wasser, in cooperation with RiosToRivers, the Klimakollektiv and other partners, hosted the online seminar ‘Source of Life? Rivers, Hydropower and the Climate Crisis’.
The event was introduced and moderated by Heike Drillisch (GegenStrömung) and Michael Bender (Living Rivers Foundation / GRÜNE LIGA), and translated into German, English and Spanish.
The first presentation was given by Hayley Stuart, global coordinator of Ríos to Rivers, a non-profit organisation that promotes the next generation of environmentalists by supporting indigenous and disadvantaged young people (more here). She told us about the successful dismantling of four dams on the Klamath River. Through the Paddle Tribal Waters programme, Ríos to Rivers organised the first dam-free river descent by indigenous youth, who had previously been trained in whitewater kayaking and leadership skills to become global advocates for the next steps in the river basin. Brook Thompson, also from Ríos to Rivers, was the second speaker and shared information about the Klamath River restoration process as well as her perspective as an indigenous representative (Yurok & Karuk Native) and environmental engineer. She recounted the fish kill in 2002, when over 60,000 salmon died in the Klamath River, which was a wake-up call for many indigenous communities around the river and ultimately led to the demolition of the dams. With the Klamath River Accord, the dam-critical movement is addressing COP 30 in Belem, Brazil, directly.
The next contribution was given by Moisés Borges from MAB on the Brazilian anti-dam movement. The movement has been in existence since the 1980s. He also presented alternative projects. Moisés Borges spoke about a global campaign to regain the sovereignty of the population, reduce the power of corporations and end impunity, as well as intentional efforts for COP30 in Belem, such as the People’s Summit Towards COP30.
The last presenter was Alex Wernke, from Klima*Kollektiv, who established the connection to the climate movement in Germany. After starting out as a group against lignite, the organisation has reoriented itself and now focuses on water, water pollution and water use. Conflicts on this issue, particularly with various industries, are becoming increasingly prevalent in Germany. Alex Wernke talked about the collective’s days of action on the Weser River, which are dedicated to the destructive feed industry, and presented the river camps planned for 2026.
For the last half hour of the seminar, three working groups were formed for each contribution and exchanged ideas and networked on the respective topics in different breakout rooms.
Overall, it was a successful event, in which efforts to protect our waters and our ecosystem were presented from different perspectives, where people could exchange plans for COP30 in Belém and general information.
 






