Alessandra Korap Munduruku in Berlin, Sept. 2024. Foto: Christian Russau

Munduruku-Gebiet Sawré Muybu als Indigenes Territorium endlich demarkiert

Das Munduruku-Gebiet Sawré Muybu liegt am Tapajós-Fluss im brasilianischen Bundesstaat Pará, im Herzen Amazoniens. Politik und Unternehmen ebenso wie Goldgräber:innen und Holzfäller:innen haben seit Langem ein Auge auf dieses Gebiet geworfen, die Regierung und Unternehmen wollten dort den São Luiz do Tapajós-Staudamm errichten, der Tapajós soll schiffbar für die Soja- und Bergbauerzkähne gemacht werden, die…

Symbolbild frei fliessender Flüsse. Foto: Verena Glass

Bundesstaatsanwaltschaft fordert sofortigen Entzug der Umweltgenehmigung des Wasserkraftwerks Itapebi im Vale Jequitinhonha

Der Rio Jequitinhonha ist an der Grenze der beiden brasilianischen Bundesstaaten Minas Gerais und Bahia eine kostbare Wasserquelle. Doch dort gibt es Streit um ein Wasserkraftwerk, das den angrenzend lebenden Indigenen das Wasser raubt. Das 462-MW-Wasserkraftwerk des Unternehmens Neoenergia läuft seit dem Jahre 2003. Die Bundesstaatsanwaltschaft MPF erklärte, mit dem geforderten sofortigen Entzug der Betriebserlaubnis…

Munduruku mit UN-Sonderberichterstatterin 2016

Bedroht durch Goldgräber und Großprojekte: Indigene Munduruku nehmen die Sache selbst in die Hand

Foto oben: Munduruku-Delegation mit der damaligen UN-Sonderberichterstatterin für indigene Rechte, Vicky Tauli-Corpuz. Foto: christian russau (2016) Vor fast einem Jahr gab die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft dem Justizministerium 60 Tage Zeit, um binnen dieser Frist endlich das Gebiet Sawré Muybu als Terra Indígena zu demarkieren und zu homologisieren. Da dies noch immer nicht umgesetzt wurde, machten sich…

Der Staudamm Belo Monte am Xingu-Fluss in Pará. Krasses Beispiel, wie Infrastrukturvorhaben in den politischen Zentralen des Landes über die Köpfe der lokal Betroffenen vor Ort hinweg entschieden wurde. Foto: Christian Russau [2016]

Streit um neue Betriebsgenehmigung für Belo Monte und Forderungen der Zivilgesellschaft an Europa

Die Betriebsgenehmigung für das Wasserkraftwerk Belo Monte in Pará ist seit November 2021 abgelaufen, seither liegt der Antrag auf Erneuerung bei der brasilianischen Bundesumweltbehörde Ibama. Noch ist der Streit zwischen Wirtschafts- und Politikinteressen sowie den berechtigten Anliegen von Umweltschützer:innen, Nichtregierungsorganisationen, indigenen Gemeinschaften und Flussanwohnenden nicht entschieden. Wissenschaftler:innen erheben indes klare Forderungen an Europa – vor…

Hannover Re: Versicherer muss mehr Verantwortung für Menschenrechte übernehmen

Bildrechte: Gerd Fahrenhorst. Creative Commons 4.0.   Nach der Munich Re besuchte GegenStrömung am 06.05.2024 auch die (virtuelle) Jahreshauptversammlung der Hannover Re. In Kooperation mit dem Dachverband der kritischen Aktionär*innen reichten wir detaillierte Fragen zur Ausübung der menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflichten der Hannover Re ein, insbesondere bei der (Rück-)Versicherung von Hochrisikoprojekten wie Staudämmen, Bergbau, Pipelines…

Munich RE: GegenStrömung befragt Rückversicherer zu Wasserkraft

Am 25.04.2024 besuchte GegenStrömung die Aktionärsversammlung der Rückversicherungsgesellschaft Munich Re in München. Angesichts der Verwicklung des Konzerns in katastrophale Staudammprojekte, sowohl Wasserkraftanlagen als auch Tailings Dämme im Bergbau, befragten wir den Vorstand zur aktuellen Bewertung von Staudämmen und zum Umgang mit den Betroffenen dieser bereits umgesetzten Projekte. Die Antworten fielen größtenteils schwammig aus. Die Frage…

Online-Workshop-Reihe: Just Renewables – wie gelingt ein global gerechter Ausbau erneuerbarer Energien?

Ohne Ausbau der erneuerbaren kein Ausstieg aus den fossilen Energien. Doch erneuerbar heißt nicht automatisch klimagerecht. Von Umweltschäden durch den Abbau der notwendigen Rohstoffe über Landnutzungskonflikte für erneuerbare Megaprojekte, von der Zerstörung von Flussökosystemen durch Wasserkraft bis zu neokolonialen Dynamiken auf dem entstehenden Wasserstoffmarkt: Auch in einem fossilfreien Energiesystem drohen Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, wenn es…

Symbolbild frei fliessender Flüsse. Foto: Verena Glass

Brasilien: Klage gegen IBAMA wegen Wasserkraftwerk Castanheira

Die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft MPF und das Büro der Pflichtverteidiger:in der Union DPU teilten laut einem Medienbericht bei Foco Cidade mit, dass sie „eine öffentliche Zivilklage gegen das Brasilianische Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen (IBAMA), gegen den Bundesstaat Mato Grosso und gegen die [staatliche] Energieforschungsgesellschaft EPE eingereicht haben, um das Genehmigungsverfahren für das Wasserkraftwerk Castanheira…

Warum Entwicklungsbanken den Rogun-Megastaudamm in Tadschikistan nicht finanzieren sollten, wenn ihnen Menschen und Umwelt wirklich am Herzen liegen

In Tadschikistan hat die Regierung große Träume. Um einen der höchsten Staudämme der Welt zu bauen, bringt Tadschikistan alte Feinde zusammen und erhält Unterstützung von namhaften Geldgebern. Doch für Zehntausende von Menschen ist dies alles andere als ein Traum: Der Rogun-Staudamm – mit seinen katastrophalen ökologischen und sozialen Risiken – wird sich vielmehr in ihren…

Neuer Bericht der Internationalen Energieagentur zeigt Unzuverlässigkeit der Wasserkraft

Ein aktueller Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hat alarmierende Erkenntnisse über den Einfluss der Wasserkraft auf die weltweiten Treibhausgasemissionen veröffentlicht. Während die Welt sich bemüht, ihre Emissionen zu senken und die Pariser Klimaziele zu erreichen, zeigt der Bericht, dass auf die Wasserkraft, die nach wie vor vielen als saubere Energiequelle galt, für die Erreichung dieser…