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Beiträge zu diesem Thema
Bundesstaatsanwaltschaft fordert sofortigen Entzug der Umweltgenehmigung des Wasserkraftwerks Itapebi im Vale Jequitinhonha
Der Rio Jequitinhonha ist an der Grenze der beiden brasilianischen Bundesstaaten Minas Gerais und Bahia eine kostbare Wasserquelle. Doch dort gibt es Streit um ein Wasserkraftwerk, das den angrenzend lebenden Indigenen das Wasser raubt. Das 462-MW-Wasserkraftwerk des Unternehmens Neoenergia läuft seit dem Jahre 2003. Die Bundesstaatsanwaltschaft MPF erklärte, mit dem geforderten sofortigen Entzug der Betriebserlaubnis…
Frauen bei Entschädigungen für Dammbruch von Samarco systematisch benachteiligt
Die brasilianische Bundesjustiz hat in einem Urteil festgestellt, dass Frauen im Rahmen der Entschädigung für Schäden, die durch den im November 2015 bei Mariana erfolgten Dammbruch des Samarco-Tailings verursacht wurden, durch den Dutzende Gemeinden im Einzugsgebiet des Rio Doce bis hin zur Mündung bei Regência betroffen waren, systematisch benachteiligt wurden. In der Entscheidung wurde eine…
Bedroht durch Goldgräber und Großprojekte: Indigene Munduruku nehmen die Sache selbst in die Hand
Foto oben: Munduruku-Delegation mit der damaligen UN-Sonderberichterstatterin für indigene Rechte, Vicky Tauli-Corpuz. Foto: christian russau (2016) Vor fast einem Jahr gab die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft dem Justizministerium 60 Tage Zeit, um binnen dieser Frist endlich das Gebiet Sawré Muybu als Terra Indígena zu demarkieren und zu homologisieren. Da dies noch immer nicht umgesetzt wurde, machten sich…
2000 Tage Straflosigkeit: Familienangehörige der Opfer von Brumadinho wollen Gerechtigkeit
GegenStrömung dokumentiert die deutschsprachige Übersetzung der Erklärung der Leitung der Vereinigung der Angehörigen der Opfer des Dammbruchs von Brumadinho, AVABRUM Sie wussten, dass der Damm nicht sicher war. Der Bergbaukonzern Vale, die Zertifiziererin TÜV Süd, die das Sicherheitsgutachten ausgestellt hatte, sowie 16 Individuen, sind alle angeklagt. In fünf Jahren wurde niemand verhaftet oder verurteilt wegen…
Streit um neue Betriebsgenehmigung für Belo Monte und Forderungen der Zivilgesellschaft an Europa
Die Betriebsgenehmigung für das Wasserkraftwerk Belo Monte in Pará ist seit November 2021 abgelaufen, seither liegt der Antrag auf Erneuerung bei der brasilianischen Bundesumweltbehörde Ibama. Noch ist der Streit zwischen Wirtschafts- und Politikinteressen sowie den berechtigten Anliegen von Umweltschützer:innen, Nichtregierungsorganisationen, indigenen Gemeinschaften und Flussanwohnenden nicht entschieden. Wissenschaftler:innen erheben indes klare Forderungen an Europa – vor…
Neue Studie: Geplanter Staudamm Bem Querer am Rio Branco in Roraima „eines der ineffektivsten“ Wasserkraftwerke
Von Christian Russau Im nordbrasilianischen Bundesstaat Roraima wird seit dem Jahr 2007 der Bau eines Staudamms am größten Fluss des Bundesstaates, Rio Branco, geplant. das 650-MW-Wasserkraftwerk Bem Querer. Dieses würde samt Staureservoir einen 130 Kilometer langen und 519 Quadratkilometer großen See im Rio Branco bilden. Zum Vergleich: der Stausee von Belo Monte am Xingu-Fluss umfasst…
TÜV-zertifiziert! Über 5 Jahre nach dem Dammbruch von Brumadinho sind die Fragen nach Gerechtigkeit, Erinnerung, für das Auffinden aller Opfer, für die Rechte der Familienangehörigen und dafür, dass so etwas nie wieder passiert, noch immer offen
Am 25. Januar dieses Jahres jährte sich mittlerweile zum fünften Male der schreckliche Dammbruch von Brumadinho. 272 Menschen starben, es war zusammen mit dem Dammbruch von Mariana vom 5. November 2015 eine größten Umweltkatastrophen in der Geschichte Brasiliens. So die auch offizielle Lesart. Doch Betroffene, Angehörige und Aktivist:innen stellen klar: „Der Dammbruch war kein Unfall…
Konzernkritik an Vale seit nunmehr 15 Jahren
Vale musste zum 15. Mal Kritischen Aktionärinnen und Aktionären des Internationalen Netzwerkes der von Vale Betroffenen Rede und Antwort stehen. Dabei geht es auch viel um Dammbrüche und die Verantwortung der Firma (sowie auch der deutschen TÜV Süd) für diese massiven Menschenrechtsverletzungen. Am 26. April dieses Jahres nahmen Kritische Aktionär*innen des Internationalen Netzwerkes der von…
Neue Studie: Belo Monte-Staudamm fördert Ernährungsunsicherheit
69,7 Prozent der Haushalte fiel es laut der Untersuchung nach der Fertigstellung des Staudamms schwieriger, die gewünschten Mengen und Arten von Lebensmitteln zu bekommen. Von Christian Russau Die Kritiker:innen (siehe hier eine Zusammenfassung der Impakte des Staudamms Belo Monte) hatten schon immer davor gewarnt, wurden aber nicht gehört. Nun hat eine neue Studie die Fakten…
Hannover Re: Versicherer muss mehr Verantwortung für Menschenrechte übernehmen
Bildrechte: Gerd Fahrenhorst. Creative Commons 4.0. Nach der Munich Re besuchte GegenStrömung am 06.05.2024 auch die (virtuelle) Jahreshauptversammlung der Hannover Re. In Kooperation mit dem Dachverband der kritischen Aktionär*innen reichten wir detaillierte Fragen zur Ausübung der menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflichten der Hannover Re ein, insbesondere bei der (Rück-)Versicherung von Hochrisikoprojekten wie Staudämmen, Bergbau, Pipelines…
Munich RE: GegenStrömung befragt Rückversicherer zu Wasserkraft
Am 25.04.2024 besuchte GegenStrömung die Aktionärsversammlung der Rückversicherungsgesellschaft Munich Re in München. Angesichts der Verwicklung des Konzerns in katastrophale Staudammprojekte, sowohl Wasserkraftanlagen als auch Tailings Dämme im Bergbau, befragten wir den Vorstand zur aktuellen Bewertung von Staudämmen und zum Umgang mit den Betroffenen dieser bereits umgesetzten Projekte. Die Antworten fielen größtenteils schwammig aus. Die Frage…
Online-Workshop-Reihe: Just Renewables – wie gelingt ein global gerechter Ausbau erneuerbarer Energien?
Ohne Ausbau der erneuerbaren kein Ausstieg aus den fossilen Energien. Doch erneuerbar heißt nicht automatisch klimagerecht. Von Umweltschäden durch den Abbau der notwendigen Rohstoffe über Landnutzungskonflikte für erneuerbare Megaprojekte, von der Zerstörung von Flussökosystemen durch Wasserkraft bis zu neokolonialen Dynamiken auf dem entstehenden Wasserstoffmarkt: Auch in einem fossilfreien Energiesystem drohen Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, wenn es…
Wasser für den Frieden: Bündnis ruft zum Schutz des Menschenrechts auf Wasser auf
Berlin, 20.03.2024 – Anlässlich des Weltwassertags am 22. März ruft ein Bündnis von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen sowie Vertreter*innen der öffentlichen Wasserwirtschaft die Bundesregierung auf, das Menschenrecht auf Wasser als wichtige Grundlage für Frieden besser zu schützen. Die immer knapper werdende Ressource verstärkt Konflikte, Flucht und Vertreibung. Um das Konfliktpotential zu bekämpfen, muss ein sicherer und gerechter…
Brasilien: Klage gegen IBAMA wegen Wasserkraftwerk Castanheira
Die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft MPF und das Büro der Pflichtverteidiger:in der Union DPU teilten laut einem Medienbericht bei Foco Cidade mit, dass sie „eine öffentliche Zivilklage gegen das Brasilianische Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen (IBAMA), gegen den Bundesstaat Mato Grosso und gegen die [staatliche] Energieforschungsgesellschaft EPE eingereicht haben, um das Genehmigungsverfahren für das Wasserkraftwerk Castanheira…
Warum Entwicklungsbanken den Rogun-Megastaudamm in Tadschikistan nicht finanzieren sollten, wenn ihnen Menschen und Umwelt wirklich am Herzen liegen
In Tadschikistan hat die Regierung große Träume. Um einen der höchsten Staudämme der Welt zu bauen, bringt Tadschikistan alte Feinde zusammen und erhält Unterstützung von namhaften Geldgebern. Doch für Zehntausende von Menschen ist dies alles andere als ein Traum: Der Rogun-Staudamm – mit seinen katastrophalen ökologischen und sozialen Risiken – wird sich vielmehr in ihren…
Neuer Bericht der Internationalen Energieagentur zeigt Unzuverlässigkeit der Wasserkraft
Ein aktueller Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hat alarmierende Erkenntnisse über den Einfluss der Wasserkraft auf die weltweiten Treibhausgasemissionen veröffentlicht. Während die Welt sich bemüht, ihre Emissionen zu senken und die Pariser Klimaziele zu erreichen, zeigt der Bericht, dass auf die Wasserkraft, die nach wie vor vielen als saubere Energiequelle galt, für die Erreichung dieser…
Staudamm Belo Monte: Umweltbehörde will Wasserdurchfluss zugunsten der Volta Grande reduzieren, Energieminister stellt sich quer
Foto: Staudamm Belo Monte. Foto: christian russau (2016) Kritiker*innen hatten vor dem Bau des Megastaudamms Belo Monte am Xingu-Fluss in Amazonien immer vor der Vielzahl an sozialen und Umweltfolgen des Dammbaus gewarnt, vor allem für die Anwohner*innen der Region der Volta Grande do Xingu (der Großen Flussschleife, die auf 100 Kilometern Länge von bis zu…
Online Veranstaltung: Wem gehören die Flüsse? Wasser in Amazonien zwischen Lebensgrundlage und Rohstoff
(castellano debajo) Wem gehören die Flüsse? Wasser in Amazonien zwischen Lebensgrundlage und Rohstoff Donnerstag, 29.02. 19 Uhr via Zoom: https://us06web.zoom.us/j/88617118780 Deutsch und Spanisch (mit Simultanübersetzung) Panel: – Cristian Aguinda, Kichwa-Anführer, Santa Clara, Ecuador – Alice Martins Morais, Umweltjournalistin, Belém (PA), Brasilien – Christian Russau, FDCL e.V., Kritische Aktionäre, Berlin, Deutschland Wasser ist in Amazonien allgegenwärtig.…
Proteste traditioneller Gemeinschaften gegen binationales Wasserkraft- und Wasserstraßenprojekt am Rio Madeira zwischen Brasilien und Bolivien
Foto: Symbolbild frei fließende Flüsse. Foto: Verena Glass Im November 2016 unterzeichneten Brasilien und Bolivien im Rahmen eines Abkommens zwischen den teilstaatlichen Unternehmen Eletrobras, ENDE und CAF ein Abkommen über die erste Phase des binationalen Wasserkraftprojekts im Rio Madeira an der Grenze von Bolivien und Brasilien. Dort soll der rechte Amazonas-Zufluss mit seinen Weißwassermengen künftig…
Wasserstoff-Produktionsstätte in Brasilien mit ThyssenKrupp-Technologie – und was ist mit den Menschenrechten?
Foto: Staudamm Belo Monte (Christian Russau, 2016). Könnte es sein, dass ein Teil der Energie, die künftig in der von ThyssenKrupp für Unigel im Bundesstaat Bahia zu errichtenden Anlage zur Herstellung von Wasserstoff benötigt wird, auch vom Staudamm Belo Monte oder anderen Großprojekten mit solch zwielichtiger Sozialbilanz kommt? Das brasilianische Unternehmen Unigel und die Thyssenkrupp-Tochtergesellschaft…
Neue Publikation: Wasserkraft und Wasserstoff
Ob grün, blau, grau oder weitere bunte Farben – wohl kaum eine Diskussion über die Zukunft der Industrie, des Heizens und der Mobilität in Deutschland kommt aktuell ohne das Stichwort Wasserstoff aus. Auch an der Wasserkraftindustrie geht diese Debatte nicht vorüber. Unser neues Factsheet beschäftigt sich damit, wie der Trend zu Wasserstoff von der Wasserkraftindustrie…
Nachhaltige Finanzen: Europäische Zivilgesellschaft fordert Überarbeitung der EU Taxonomie
Dass die Europäische Union mit der sogenannten Taxonomie definiert, welche Investitionen als nachhaltig gelten, ist grundsätzlich ein wichtiger Schritt. Das aktuelle Dokument ist jedoch in vielerlei Hinsicht nicht ambitioniert genug, um die doppelte Krise aus Klimwandel und Artensterben zu adressieren. In einem gemeinsamen Brief an EU Kommissar McGuiness fordern daher 45 Nichtregierungsorganisationen, darunter GegenStrömung, die…
Brasilianische Zivilgesellschaft, Expert:innen und Umweltschützer:innen fordern Stopp neuer Wasserkraftwerke im brasilianischen Amazonasgebiet
Von Christian Russau Mehr als 270 Organisationen, Expert:innen und Umweltschützer:innen haben ein Dokument (die Erklärung gibt es auch hier bei International Rivers auf Englisch) unterzeichnet, das einen Stopp neuer Wasserkraftwerke im Amazonasgebiet fordert: „Das Beharren auf der Rolle von Wasserkraftwerken als Quelle nachhaltiger und sauberer Energie bedeutet, das historische Erbe der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen…
Indigenes Territorium im Süden Brasiliens geflutet – zum Schutz der Städte
Indigene Xokleng, Guarani und Kaingang sind seit der vom Gouverneur vom südlichen Bundesstaat Santa Catarina angeordneten Staudammschliessung im Itajaí-Açu-Flusstal zur Vermeidung der Flutung der flussabwärts gelegenen Städte obdachlos und ohne staatliche Unterstützung inmitten ihres oberhalb des Staudamms gelegenen und nun gefluteten Gebietes. Von Christian Russau Die im Flusstal des Itajaí-Açu im Gebiet Ibirama LaKlãnõ lebenden…