Noch immer keine Entscheidung [Symbolbild]. Foto: Verena Glass

10 Jahre Staudamm Jirau: Lobhudelei versperrt den Blick auf Realitäten

Photo: Verena Glass. Motiv: Indigener in einem Fluss Amazoniens Einer der zwei richtig großen Staudämme am Rio Madeira im brasilianischen Bundesstaat Rondônia ist neben Santo Antonio das Wasserkraftwerk Jirau. Am 6. September dieses Jahres produzierte Jirau seit genau zehn Jahren Strom – was in der Presse abgefeiert wurde. Wieder einmal wurde vergessen, die Schattenseiten zu…

Der Staudamm Belo Monte am Xingu-Fluss in Pará. Krasses Beispiel, wie Infrastrukturvorhaben in den politischen Zentralen des Landes über die Köpfe der lokal Betroffenen vor Ort hinweg entschieden wurde. Foto: Christian Russau [2016]

Belo Monte: produziert nun viel oder wenig Strom?

Das Wasserkraftwerk Belo Monte habe im ersten Halbjahr satte 9 % der brasilienweiten Stromproduktion erreicht – aber gerechnet auf die ersten sieben Monate des Jahres 2023 durchschnittlich nur 60 % seiner Kapazität ausgeschöpft. Zwei Meldungen von Ende Juli und nun Anfang August lassen aufhorchen, zunächst einmal wegen der scheinbaren Diskrepanz zwischen ihnen. Am 24. Jui…

Symbolbild freifliessender Flüsse, Foto: Verena Glass

Geplanter Staudamm Tabajara: FUNAI und IBAMA müssen neue Umweltfolgenstudie zu indigenen Gebieten erstellen

Bundesjustiz folgt Anträgen der Bundesstaatsanwaltschaften, dass vor weiteren Planungsschritten zur Errichtung des Wasserkraftwerks Tabajara am Rio Machado im brasilianischen Bundesstaat Rondônia eine umfassende Umweltfolgenstudie zu allen potentiell betroffenen indigenen Gebieten sowie angemessene Anhörungen durchgeführt werden müssen. Von Christian Russau Brasiliens Bundesjustiz ist den Anträgen der Staatsanwaltschaften von Rondônia und des Bundes gefolgt, dass vor weiteren…

Noch immer keine Entscheidung [Symbolbild]. Foto: Verena Glass

„Unsere Geschichte begann nicht erst 1988!“ Indigener Widerstand in Brasilien gegen Kodifizierung des Landraubs durch Stichtagsregelung „Marco Temporal“

Indigene und weitere traditionelle Völker und Gemeinschaften stehen in Brasilien unter enormen Druck seitens ökonomischer Interessen der Großfarmer:innen und deren verlängertem politischen Arm, der „ruralista“-Fraktion im brasilianischen Nationalkongress, die seit Jahren die in der Verfassung von 1988 vorgesehene Ausweisung („Demarkation und Homologation“) der Indigenen Territorien beschneiden, beschränken, wenn nicht gar aufheben möchten. Vor allem der…

Symbolbild frei fliessender Flüsse. Foto: Verena Glass

Geplantes Wasserkraftwerk Castanheira am Rio Arinos im Wassereinzugsgebiet des Rio Juruena bedroht Ernährungssouveränität Indigener

97 Wanderfischarten durch Stauwerk bedroht. Von Christian Russau Im Wassereinzugsgebiet des Juruena-Flusses im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso droht eine weitere Umweltkatastrophe, die schwerwiegende Beeinträchtigungen für die Ernährungssouveränität der dort lebenden Indigenen bedeuten würde. Die Planung des im Rahmen eines Bundesprogramms gestützten Wasserkraftwerks Castanheira am Fluss Arinos in der Region Juara, rund 690 km von Cuiabá…

Symbolbild frei fliessender Flüsse. Foto: Verena Glass

Indigene wollen Sankt-Lorenz-Strom mit eigener Rechtsform

Indigene Kanadas fordern für den Sankt-Lorenz-Strom Sonderstatus als juristische Person mit eigenen Rechten Der Sankt-Lorenz-Strom könnte bald einen Sonderstatus als „Person“ mit zusätzlichen Rechten und Schutzmaßnahmen erhalten, nachdem die Versammlung der First Nations Quebec-Labrador (AFNQL) kürzlich eine Resolution verabschiedet hat. Dies berichten kanadische Medien übereinstimmend. Die indigenen Vertreter:innen der Versammlung der First Nations Quebec-Labrador (AFNQL)…

Alessandra Munduruku vor dem Brandenburger Tor. Foto: christianrussau

Alessandra Korap Munduruku eine der diesjährigen mit dem Goldman-Preis Ausgezeichneten

GegenStrömung gratuliert! Von Christian Russau Alessandra Korap Munduruku ist eine der diesjährigen mit dem Goldman-Preis Ausgezeichneten. Der Goldman-Preis für Umwelt wird jedes Jahr an sechs Aktivisten aus verschiedenen Weltregionen verliehen. Alessandra wurde am Montagabend in San Francisco ausgezeichnet für ihren Kampf gegen die Schürflizenzen des britischen Bergbaukonzerns AngloAmerican in indigenen Territorien in Brasilien. Alessandra organisierte…

Der Staudamm Belo Monte am Xingu-Fluss in Pará. Krasses Beispiel, wie Infrastrukturvorhaben in den politischen Zentralen des Landes über die Köpfe der lokal Betroffenen vor Ort hinweg entschieden wurde. Foto: Christian Russau [2016]

Bei Staudämmen, Autobahnen, Industrieprojekten oder Agroindustrie: Brasilianische Zivilgesellschaft will mehr soziale Umweltgerechtigkeit und Teilhabe für Infrastrukturprojekte in Brasilien

Mehr als 100 Organisationen fordern in einem Offenen Brief an die neue brasilianische Bundesregierung mehr Sensibilität, neue Wege, vorsichtigere Planung, bessere Risikoabschätzung und zivilgesellschaftliche Teilhabe bei anstehenden Infrastrukturprojekten in Brasilien. Von Christian Russau Die Erfahrungen der brasilianischen Zivilgesellschaft und Betroffenengruppen mit Großprojekten der Infrastruktur in Brasilien wie Staudämmen zur Wasserkraftgewinnung, Bergbau, Tailings, Überlandstraßen und Eisenbahnlinien…

Symbolbild freifliessender Flüsse, Foto: Verena Glass

Wissenschaftler:innen sehen gravierende Mängel in Umweltverträglichkeitsstudie für den Staudamm Tabajara

Staudammbau hätte vor allem für die indigenen Gemeinschaften und die Flussanrainer in der Region Folgen, was in den Umweltfolgenstudien nicht angemessen berücksichtigt wurde, so die Kritik der Wissenschaftler:innen der Forschungsgruppe für Geographie und Raumplanung der Bundesuniversität Rondônia (Unir). Von Christian Russau Seit Jahren gibt es Streit um den Staudamm Tabajara (GegenStrömung berichtete). Gegen den am…